Türkei schießt russischen Kampfjet ab

Dieses Foto zeigt ein Militärflugzeug vom Typ MiG-29. Foto: RIA Nowosti/Anton Denisov/dpa Foto: red

Die türkische Luftwaffe hat am Dienstag im Grenzgebiet zu Syrien ein russisches Militärflugzeug abgeschossen. Der Pilot befindet sich jetzt offenbar in der Gewalt syrischer Rebellen.

 
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Das brennende Wrack sei auf syrischer Seite abgestürzt, wie die Fernsehsender CNN-Türk und NTV unter Berufung auf türkische Armeekreise meldeten.

Diese Aufnahmen sollen das abgeschossene Flugzeug zeigen:

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte nach Angaben der Agentur Interfax mit, dass ein russisches Kampfflugzeug vom Typ Suchoi Su24 in Syrien vermutlich nach Beschuss vom Boden aus abgestürzt sei. Das Ministerium widersprach der türkischen Darstellung, wonach der Jet türkischen Luftraum verletzt habe. Nachweislich sei das Flugzeug die ganze Zeit über syrisches Territorium geflogen, hieß es.

Die türkischen Streitkräfte teilten dagegen mit, ein Flugzeug unbekannter Herkunft habe den türkischen Luftraum verletzt und mehrfache Warnungen ignoriert. Zwei türkische F16-Kampfflugzeuge hätten den Jet den Einsatzregeln entsprechend am Dienstagmorgen in der Grenzregion Hatay abgeschossen.

Die Türkei werde wegen des Vorfalls die Nato und die UNO einschalten, hieß es aus dem Büro von Ministerpräsident Ahmet Davutoglu.

An Bord der Maschine befanden sich zwei Piloten. Einer der Piloten des in Syrien abgeschossenen russischen Kampfjets ist nach Angaben von Rebellen tot. Eine Gruppe mit dem Namen Zehnte Brigade verbreitete am Dienstag über das Internet ein Video, das den Leichnam zeigen soll. Zu sehen ist eine leblose Person in Uniform. Dazu heißt es, sie sie „durch die Hände von Rebellen“ umgekommen. Nach dem zweiten Piloten werde gesucht.

Auch aus Kreisen nahe der moderaten Freien Syrischen Armee (FSA) hieß es, einer der Piloten sei ums Leben gekommen. Türkische Streitkräfte hatten das russische Kampfflugzeug am Morgen nach eigenen Angaben im syrisch-türkischen Grenzgebiet abgeschossen.

Die Türkei hatte den russischen Militäreinsatz in Syrien seit dessen Beginn Ende September mehrfach kritisiert. Moskaus Botschafter wurde nach der Verletzung des türkischen Luftraums durch russische Kampfflugzeuge bereits einbestellt. Die Regierungen beider Länder sind in zentralen Punkten unterschiedlicher Ansicht dazu, wie eine Lösung des Syrien-Konflikts aussehen könnte. Während Ankara wie allen voran die USA eine Ablösung von Syriens Staatschef Assad fordert, stützt Moskau den syrischen Präsidenten.

red/afp/dpa

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