Tunnelstraße: Discounter statt Busbahnhof

Von Thorsten Gütling
Baureferentin Urte Kelm hält einen Discounter in der Tunnelstraße „aus stadtplanerischer Sicht für umsetzbar.“ Es gebe eine Versorgungslücke rund um den Bahnhof. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Die Tunnelstraße soll ein Problem lösen. Nämlich, dass die Anwohner der Bahnhofstraße, der Hammerstatt und eines Teils von St. Georgen sich nur schwer mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs versorgen können. Ein Grundstück hinter dem Bahnhofsgebäude, gegenüber der Firma Webatex, soll dafür erst zum Gewerbegebiet und dann zum Standort eines Nahversorgers werden. Der Stadt liegt eine entsprechende Anfrage des Grundstückseigentümers vor. Damit fällt ein möglicher Standort für einen Fernbusbahnhof weg.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Wie Ulrich Meyer zu Helligen, der Leiter des Stadtplanungsamtes, sagt, gebe es Überlegungen, wonach der Discounter Netto seine Filiale in der Markgrafenallee schließen und in der Tunnelstraße neu eröffnen könnte. Seit dem Ende des Discounters Plus in der Bahnhofstraße, klaffe schließlich eine Versorgungslücke rund um den Bahnhof. Urte Kelm, die Baureferentin der Stadt, hält einen Discounter in der Tunnelstraße daher „aus stadtplanerischer Sicht für umsetzbar“.

Bauausschuss empfiehlt Stadtrat die Schaffung eines Gewerbegebietes

Der Bauausschuss der Stadt hat sich deshalb bereits einstimmig für die Schaffung eines Gewerbegebietes ausgesprochen und dem Stadtrat empfohlen, es ihm gleich zu tun. Allerdings: Damit würde auch ein möglicher Standort für einen Fernbusbahnhof in Bahnhofsnähe wegfallen. Mit der Suche nach einem solchen Standort hatte der Stadtrat die Stadtverwaltung zuvor schon beauftragt.

Die Stadt habe den Eigentümer des Grundstücks in der Tunnelstraße auch auf diese Möglichkeit der Bebauung hingewiesen, sagt Meyer von Helligen. Der sei aber dabei geblieben, dass auf seinem Grundstück ein Nahversorger entstehen soll.

Standort für einen Fernbusbahnhof nicht ideal

Für einen Fernbusbahnhof, sagt Meyer von Helligen, sei der Standort in der Tunnelstraße sowieso nicht optimal. Aus Gründen der Verkehrsführung wäre der westlich des Bahnhofs besser aufgehoben. Völlig unklar sei zudem noch, wer den Bau eines Fernbusbahnhofs bezahlen und sich um dessen Unterhalt kümmern solle. Thomas Bauske (SPD) hofft auf eine Regelung auf bundespolitischer Ebene.

Auf Vorschlag von Stefan Schuh (Junges Bayreuth) hat sich der Bauausschuss außerdem dagegen ausgesprochen, dass sich auf dem Gewerbegebiet, so es in der Tunnelstraße entsteht, eine Tankstelle ansiedeln kann. Schuh sagt: „Wir haben in Bahnhofsnähe schon viele Vergnügungsstätten. Eine Tankstelle würde da nachts nur zusätzliche Unruhe bringen.“

Am Mittwoch wird sich der Stadtrat mit den Plänen rund um die Tunnelstraße beschäftigen.

Bilder