Der Republikaner führte auch ins Feld, dass durch die aus seiner Sicht sinnlose Neuauszählung der Staat Pennsylvania Gefahr laufe, seine Wahlergebnisse nicht rechtzeitig für die Abstimmung des Wahlleutekollegiums am 19. Dezember zertifizieren zu können. Die Bundesstaaten bestimmen aufgrund ihrer jeweiligen Wahlresultate ihre Mitglieder in diesem Kollegium, das dann gemäß des indirekten Wahlsystems formell den Präsidenten kürt.
Ähnlich wie in Pennsylvania hatte Trump bereits am Vortag in seinem Antrag in Michigan argumentiert. Auch der dortige oberste Staatsanwalt Bill Schuette - ein Republikaner - monierte, dass Stein keine Belege für Betrug oder Pannen vorgelegt habe. Sie habe auch nicht dokumentiert, in welcher Weise sie selbst angeblich bei der Wahl benachteiligt worden sei. Schuette hob hervor, dass die Grünen-Politikerin "null Chancen" habe, die Wahlleute des Staates für sich zu gewinnen. Stein hatte in dem Staat nur ein Prozent der Stimmen gewonnen.
Die Grüne hatte für die Neuauszählungen in kurzer Zeit Spenden in Millionenhöhe eingesammelt, um die örtlichen Behörden bei den Überprüfungen finanziell zu unterstützen. Trump reagierte vor einigen Tagen wütend auf die Initiativen und konterte mit dem Vorwurf, es habe massenhafte Unregelmäßigkeiten zugunsten Clintons gegeben.
Millionen von Menschen hätten "illegal" ihre Stimme abgegeben, in den von Clinton gewonnenen Staaten Kalifornien, New Hampshire und Virginia habe es "ernsthaften Wahlbetrug" gegeben, behauptete Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Belege für diese massiven Anschuldigungen brachte der designierte Präsident nicht vor.
dpa