Eine gewisse Tonlage ja, aber „ohne Straftaten", sagt Schober vom Gemeindetag. Und dazu zählen auch Beleidigungen. Ob der „Kasper" allerdings schon eine Beleidigung ist, daran zweifelt er. Die südbayerische Übersetzung wäre etwa „A Hund isser scho" – also fast eine Art Anerkennung. Kennzeichen für eine Beleidigung sei, dass sie ehrabschneidend sei, so dass jemand in der Öffentlichkeit blamiert da steht und sich nicht mehr sehen lassen kann.
Eine gewisse Tonlage ja, aber „ohne Straftaten", sagt Schober vom Gemeindetag. Und dazu zählen auch Beleidigungen. Ob der „Kasper" allerdings schon eine Beleidigung ist, daran zweifelt er. Die südbayerische Übersetzung wäre etwa „A Hund isser scho" – also fast eine Art Anerkennung. Kennzeichen für eine Beleidigung sei, dass sie ehrabschneidend sei, so dass jemand in der Öffentlichkeit blamiert da steht und sich nicht mehr sehen lassen kann.
In oberfränkischen Gemeinderäten wird heftig debattiert
Doch was ist noch Folklore und wo beginnt die Beleidigung? „Das ist eine Geschmacksache, letztlich entscheidet der Richter", sagt Schober. Aber er warnt vor „stromlinienförmigen" Kommunalpolitikern. Der Gemeinderat sei ein Spiegelbild der Gesellschaft. Es sollten auch knorrige Charaktere dort sitzen. „Nicht lauter stromlinienförmige Verwaltungsleute, Lehrer oder Juristen", sagt Schober, der selbst Jurist ist, sondern auch Handwerker, Feuerwehrleute und Hausfrauen. „Ein buntes Bild der Gesellschaft." Auch von der Tonlage her. Menschen, die sich trauen „Das versteh ich nicht" oder „So ein „Schmarren" zu sagen. Als Bürgermeister dürfe man nicht gleich so zimperlich sein. Sonst laufe man Gefahr, nur noch Duckmäuser im Gemeinderat zu haben. „Und das ist nicht gelebte Demokratie." Aber sobald die Räte in den Bereich der Straftaten gehen, etwa mit Beleidigungen – „da wandelt man auf dünnem Eis". Dies stoße die Wähler ab und leiste der Demokratie einen Bärendienst.
Allerdings räumt Schober ein, dass das Phänomen heftigster Debatten, teils mit persönlichen Nuancen, hauptsächlich in Oberfranken zu finden sei. Nirgends gebe es so viele Probleme wie hier. Nirgendwo anders gehe es um so viele „Grabenkämpfe" wie hier. „Wir rätseln über das Warum." In anderen Regionen Bayerns häufe sich dies nur um die Zeit der Wahlkämpfe, wenn Politiker sich zu profilieren versuchten und auf Provokationen setzten. „Dann aber läuft es wieder normal."
Symbolbild: dpa