Die Polizei hatte den Serienmörder ein Vierteljahrhundert gejagt. Erst 2010, mit Hilfe neuer Methoden bei der Auswertung von DNA-Spuren, konnte Franklin festgenommen werden. Ein Stück angebissene Pizza, das er in einem Restaurant übrig gelassen hatte, half bei der Überführung. Die Speichelprobe wurde mit DNA-Spuren an den Leichen verglichen. Im Haus des Täters, der von Nachbarn als ruhig und unauffällig beschrieben wurde, fand die Polizei Hunderte Fotos von Frauen. Einige zeigten seine Opfer, andere konnten bis heute nicht identifiziert werden.
Wegen einer jahrelangen Pause in der Mordserie erhielt der Mann den Spitznamen „Grim Sleeper“, in Anlehnung an den englischen Begriff „Grim Reaper“ für den Sensenmann als Sinnbild des Todes.
Nach Anordnung der Richterin wird Franklin nun in das Gefängnis San Quentin bei San Francisco verlegt. Dort sitzen knapp 750 Männer und Frauen im Todestrakt. Seit 2006 gibt es allerdings einen Hinrichtungsstopp, nachdem ein Bundesrichter befand, dass Todesspritzen möglicherweise verfassungswidrig seien.
Die bislang letzte Hinrichtung in dem Westküstenstaat gab es im Januar 2006, nachdem der damalige Gouverneur Arnold Schwarzenegger die Begnadigung des 76-jährigen Clarence Ray Allen abgelehnt hatte. Der schwer kranke und im Rollstuhl sitzende Mann war damals der zweitälteste Häftling in den USA, der seit Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1976 hingerichtet wurde.
Derzeit ist völlig offen, wann und ob in Kalifornien wieder Hinrichtungen vollstreckt werden. Möglicherweise wird Franklin also noch viele Jahre in der Todeszelle verbringen.
dpa