So bleibt ihr cool bei der Hitze

 Foto: red

Die Hitze ist zurück. Wenn auch nur kurz, aber auch dann ist es wichtig, auf manche Dinge besonders zu achten. Wie viel muss ich da trinken? Wie voll darf mein Tank sein? Zu welcher Tageszeit gieße ich am besten meine Balkonpflanzen? Und wie reagiere ich, wenn mein Hund einen Hitzschlag erleidet? Wir haben einen Ernährungscoach, einen "gelben Engel", einen Tierarzt und einen Landschaftsgärtner nach ihren Tipps für die heißen Tage gefragt.

 
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Ernährung: Viel Flüssigkeit und Obst

rät Ernährungscoach Marika Bange aus Oberwaiz

"Heiße Tage beginne ich mit einem Glas handwarmem Wasser. Die Leber mag es nämlich nicht zu kalt. Dann esse ich etwas Obst. Hierbei gilt: das wässrigste zuerst, also von der Wassermelone zur Banane. Komplett wird das Frühstück mit eine Brei aus Haferflocken, Wasser und Trockenobst.

Mittags und abends bietet sich Salat und andere Rohkost an - die aber bitte nicht weniger als vier Stunden vor dem zu Bett gehen essen. So lange braucht der Darm für die Verdauung. Im Liegen gären die Kohlenhydrate, Eiweiße faulen. Das muss dann die arme Leber abbauen.

Zu trinken empfehle ich eine Schorle mit mindestens einem Drittel Saft. Zu dünnflüssige Getränke wie Wasser laufen durch den Körper einfach durch, zu dickflüssige bedeuten zusätzliche Anstrengung für die Organe. Bei der Frage nach der Menge gilt die Faustformel 0,03 mal dem eigenen Körpergewicht in Litern. Wenn man schwitzt, kann man aber ruhig noch was draufsetzen.“ mcf

Auto: An die Eselsbrücke W-O-L-K-E denken

rät Benjamin Helm, Straßenwachtfahrer beim ADAC

"Zurzeit fahre ich meine meisten Einsätze wegen Überhitzungs-Problemen: Der Motor wird zu heiß, es fehlt an Kühlflüssigkeit, der Lüfter ist defekt. Solche Probleme lassen sich aber leicht vermeiden, indem man vor dem Antritt längerer Fahrten an die Wolke denkt: Wasser-Öl-Luft-Kraftstoff-Elektrizität. Diese Punkte sollte man abchecken.

Weitere Tipps für den Sommer: Man darf den Tank schon vollmachen, aber nur bis zum ersten Klick an der Zapfanlage. Kraftstoff dehnt sich bei Hitze nämlich aus. Füllt man zu viel in den Tank, können gefährliche Gase austreten.

Während langer Fahrten sollte außerdem man für ausreichende Pausen sorgen. Wichtig ist auch, dass man die Tempolimits beachtet. Bei hohen Temperaturen können nämlich Risse im Asphalt entstehen. Wer zu schnell fährt, kann sich da in Gefahr begeben. Und – eigentlich selbstverständlich: Kinder und Tiere dürfen nie alleine im Auto gelassen werden.“ cb

Haustiere: Hunde nicht ins kalte Wasser zwingen

rät Helmut Zartner, Tierarzt aus Bayreuth

"Wenn Hunde hecheln, nicht in Panik verfallen, sie schwitzen dadurch. Allerdings sollte man seinen Hund nicht angebunden irgendwo ohne Schatten lassen. Oder im Auto. Zu Lauftouren, etwa neben dem Fahrrad, sollte man sie auch nicht zwingen, ebenso wenig ins kalte Wasser, gar selbst rein werfen. Das Trinkwasser sollte, auch für Katzen, nicht eiskalt sein, das kann sonst zu Reizungen im Rachen führen.

Bei einem Hitzschlag ein Tuch nass machen und über das Tier legen und gleichmäßig begießen, anstatt den Hund in die kalte Badewanne stecken. Katzen sind schlau und suchen sich selbst ein schattiges Plätzchen. Meerschweinchen und Kaninchen sind aber bei diesem Wetter extrem gefährdet. Ihnen sollte man genug Schatten gönnen und sie möglichst nicht auf dem Balkon halten.

Andere Tiere nicht vergessen: Wildtiere leiden sehr bei Hitze, Igel und Vögel auch. Vogeltränken aufstellen und frisch halten, jedoch am besten etwas erhöht oder geschützt, so dass sich Katzen nicht an den gedeckten Tisch setzen können.“ kfe

Pflanzen: Am besten früh morgens gießen

rät Stefan Weiß, Landschaftsgärtner-Meister in Bayreuth

"Um einen Schock bei den Pflanzen zu vermeiden, sollte man möglichst früh morgens gießen, ideal ist 4 Uhr. Mit Tröpfchenbewässerung, die man mit wenig Aufwand unterirdisch verlegen kann, geht es am besten und stört auch keinen Nachbarn. Gleiches gilt für die Wässerung des Rasens, das ist morgens auch am besten. Ansonsten ja nach Bedarf. Kübel- und Sommerpflanzen sollten zusätzlich abends gewässert werden.

Wichtig ist ansonsten, dass man bei durchschnittlichen Temperaturen lieber zwei bis drei Mal in der Woche intensiv gießt, als jeden Tag ein bisschen. Sonst ist das wie beim Menschen: Die Pflanze wird faul, wurzelfaul, weil sie sich nicht mehr anstrengen muss. Wir reden hier von etwa 20 Litern pro Quadratmeter.

Trockener, harter Boden nimmt aber auch kein Wasser auf. Daher ist es wichtig, dass man ab und an auch mal den Boden lockert, ein bisschen aufhackt oder mulcht – mit Rindenmulch oder Kies beispielsweise. Neuansaat beim Rasen sollte ständig feucht gehalten werden, auch frisch Gepflanztes braucht mehr Wasser.“ kfe

Fotos: rowi (3)/san (1)

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