Tigers verspielen hohe Führung

Da hatten die Bayreuther zum dritten Mal das Nachsehen: Halles Eric Wunderlich (nicht im Bild) überwindet EHC-Torwart Friedrich Hartung – er spielte für den noch immer von Schwindelanfällen geschwächten Julian Bädermann – zum 3:3-Ausgleich. Foto: Holger John Foto: red

Der EHC Bayreuth hat einen sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gegeben und muss im Oberliga-Viertelfinale gegen den MEC Saale Bulls Halle in das entscheidende fünfte Spiel. Die Tigers führten am Ostermontag in Halle mit 3:0 und 4:3, verloren aber mit 4:7 (2:0, 1:3, 1:4).

 
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Zwischen der 44. und 49. Minute wussten die Bayreuther nicht mehr, wie ihnen geschieht. Kurz zuvor war Sebastian Busch noch der Treffer zum 4:3 (43.) gelungen, doch danach spielten sich die Gastgeber in einen Rausch. Die Tigers verloren völlig die Ordnung, die Raumaufteilung stimmte nicht mehr, Zweikämpfe gingen verloren. So konnten sie die Offensive der Hausherren nicht mehr stoppen, jeder Bulls-Angriff führte zu einem Gegentreffer. Drei davon erzielte mit einem Hattrick Jakub Langhammer, das 7:4 ließ Matt Abercrombie folgen – die Partie war entschieden. „Wir haben den Gegner durch unsere eigenen Fehler aufgebaut“, sagte EHC-Trainer Sergej Waßmiller.

EHC Bayreuth spielt 30 Minuten lang dominant

Es war umso verwunderlicher, dass bei seinem Team nichts mehr klappte, da es die Partie 30 Minuten lang voll im Griff gehabt hatte. Gegen im Vergleich zu den ersten drei Partien offensiver ausgerichtete Bulls ließen die Tigers im ersten Spielabschnitt kaum zwingende Torschüsse zu – und die Offensive funktionierte auch gleich hervorragend.

Erst klaute sich Ivan Kolozvary die Scheibe vom Gegenspieler und traf zum 1:0 (7.), dann erzielte Jan Pavlu nach einem Kasten-Schuss im Nachsetzen das 2:0 (8.). Der MEC nahm eine frühe Auszeit und schickte fortan fast nur noch seine zwei Topreihen aufs Eis. Da ihm spielerisch aber nicht viel einfiel, sprang nur ein aberkannter Schlittschuhtreffer (10.) heraus. Die Tigers hatten die Spielkontrolle und den wesentlich konstruktiveren Spielaufbau.

Chance zum 4:1  verpasst

Das galt auch zu Beginn des Mittelabschnitts. Nach Scheibengewinn von Fedor Kolupaylo erzielte Kolozvary sein zweites Tor gegen seinen Ex-Verein. Auch der Anschlusstreffer – Christopher Gard gelang im Nachschuss das 1:3 (31.) – änderte nichts an den Kräfteverhältnissen. Doch die Bayreuther verpassten es bei Chancen von Andreas Geigenmüller (er traf nur das Außennetz) und Kolupaylo (er scheiterte am gut reagierenden Torwart), die erneute Drei-Tore-Führung herzustellen.

So glaubten die Saale Bulls weiter an ihre Chance, doch noch das fünfte Spiel erzwingen zu können. Diese Hoffnung erhielt Nahrung, als durch einen Doppelschlag der erstmalige Ausgleich gelang. Durch die so gezeigte Moral ließen sich die Bulls auch vom erneuten Rückstand nicht mehr bremsen und gewannen deshalb verdient.

Am Mittwoch steigt nun ab 20 Uhr das entscheidende Viertelfinalspiel in Bayreuth. Der Gewinner dieser Partie steht im Playoff-Halbfinale. Dafür haben sich bereits Regensburg, Peiting und Tilburg qualifiziert.

Tore:0:1 (7.) Kolozvary, 0:2 (8.) Pavlu, 0:3 (25.) Kolozvary, 1:3 (31.) Gard, 2:3 (36.) Gard, 3:3 (38.) Wunderlich, 3:4 (43.) Busch, 4:4 (44.) Langhammer, 5:4 (46.) Langhammer, 6:4 (48.) Langhammer, 7:4 (49.) Abercrombie.

 

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