Tigers verlieren lockeres Trainingsspiel

Von
Der bis auf den Fehler beim 1:4 gute Vosvrda-Ersatz Martins Raitums hatte vor allem im ersten Drittel einiges zu tun. Hier liegt er nach einer seiner starken Paraden auf dem Eis, SCR-Angreifer Michael Rimbeck kommt gegen Sergej Stas (Nr. 72) zu spät für einen Abstauber. Foto: Oliver Rabuser Foto: red

Das war sicher kein Vorgeschmack auf die Playdowns, in denen ab dem 13. März die Lausitzer Füchse warten. Die Auswärtspartie der seit Freitag als Schlusslicht feststehenden Bayreuth Tigers am letzten Spieltag der DEL2 beim Hauptrundenersten SC Riessersee glich eher einem lockeren Trainingsspiel. Wenigstens keine Verletzten hatte die Mannschaft von Sergej Waßmiller bei der 2:5 (1:3, 0:0, 1:2)-Niederlage zu beklagen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Im Gegenteil: Der Trainer machte in der Pressekonferenz sogar Hoffnungen, dass Martin Heider zu den Playdowns zurückkehren könnte. Zum Spiel sagte er: „Riessersee hat drei Powerplay-Tore gemacht, obwohl wir wussten, dass sie ein gutes Überzahlspiel haben. Wir hatten in den ersten zehn Minuten Schwierigkeiten, im zweiten Drittel aber sehr gute Chancen. Der Sieg war okay.“ Eine Szene mit absolutem Seltenheitswert in der körperlosen Begegnung war gut vier Minuten vor Ende des angesprochenen Mittelabschnitts ein Check des Bayreuthers Timo Gams – in einer Phase, als die Gäste ein Übergewicht hatten.

Zu Beginn hatten sich die Hausherren, die am Freitag durch ihren 5:4-Sieg nach Penaltyschießen in Bietigheim die Steelers als Spitzenreiter abgelöst hatten und Platz eins verteidigen wollten, im gegnerischen Drittel festgesetzt. Zweimal landete der Puck auch im Tor, beide Male war dieses aber vorher von den Bayreuthern unabsichtlich verschoben worden. Und auch als mit Tigers-Akteur Jan Pavlu erstmals ein Spieler auf der Strafbank saß, hatte Riessersee Pech: Der Schlagschuss von Julian Eichinger landete am Pfosten. Selbst als Pavlu wieder zurück war, sah es eher nach einem Powerplay des SC aus. Die Hausherren hatten viel zu viel Platz und konnten Martins Raitums, der Tomas Vosvrda im Tor vertrat, immer wieder unter Beschuss nehmen.

Potac befördert Puck ins eigene Tor

Von Bayreuth war offensiv zunächst bis auf zwei Kontermöglichkeiten nichts zu sehen. 22:8 Schüsse wies die Statistik nach dem ersten Drittel aus. Zur Führung benötigte Riessersee allerdings die Mithilfe der Tigers. Nach 23 Sekunden in doppelter Überzahl zog Andreas Driendl aus spitzem Winkel ab. Von Raitums sprang die Scheibe zu Jozef Potac, der mit der Hand klären wollte, den Puck dabei aber unglücklich ins eigene Tor beförderte (9.). Die folgende einfache Unterzahl überstanden die Gäste zwar, doch acht Sekunden nach Ablauf der Strafe bediente der durch den Ausfall von Lubor Dibelka in die Topreihe mit Richard Mueller und Driendl gerückte Mattias Beck von hinter dem Tor mustergültig den heranstürmenden Eichinger, der auf 2:0 erhöhte (11.). Exakt eine Minute später nutzte Anthony Luciani seine dritte Chance frei vor Matthias Nemec, um durch dessen Schoner zu verkürzen. Zum Ende des ersten Drittels konnten die Bayreuther die Partie dann ausgeglichener gestalten, mussten aber trotzdem noch durch einen verdeckten Schuss ins Kreuzeck von Liga-Topscorer Mueller den dritten Gegentreffer hinnehmen.

Im zweiten Abschnitt setzte sich das muntere Scheibenschießen auf das Tigers-Tor zunächst fort, doch Raitums war nicht zu überwinden. Bayreuth verzeichnete jetzt aber mehr Scheibengewinne und auch längere Aufenthalte im gegnerischen Drittel. Beleg für die größere Ausgeglichenheit waren elf Schüsse auf beiden Seiten. Bei den Tigers sorgten hauptsächlich Luciani und Eric Chouinard für Gefahr, wobei Letzterer einmal völlig frei über die Scheibe schlug (26.) oder Nemec zur Stelle war. So blieb das zweite Drittel nicht nur körper-, sondern auch torlos.

Trotzdem kassierten die Tigers im Schlussabschnitt wie schon im ersten Drittel drei Strafen, die das drittbeste Powerplay-Team der Liga mit zwei Treffern bestrafte. Beim 4:1 ließ der ansonsten gute Raitums einen haltbaren Schuss von Mueller durchrutschen, beim schön herausgespielten 5:1 durch Driendl flog der Puck in hohem Bogen über den Tigers-Goalie. Der Treffer von Stas, der mit Luciani und Chouinard die auffälligste Reihe bildete und beim 2:5 seine Freiheiten nutzte, war nur noch Ergebniskosmetik.

SC Riessersee: Nemec – Wilhelm, Mayr; Thomas, Eichinger; Hummer, Gschmeißner; Frankenberg – Vollmer, Mayenschein, Daubner; Driendl, Mueller, Beck; Richter, Gomes, Rimbeck; Wachter.

Bayreuth Tigers: Raitums – Müller, Pavlu; Neher, Potac; Gerstung, Linden; Mayer – Luciani, Chouinard, Stas; Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch; S. Busch, V. Busch, Gläser; Voronov, Gams, Ontl.

SR: Holzer, Haupt; Strafminuten: Riessersee 2, Bayreuth 12; Zuschauer: 2448; Tore: 1:0 (9.) Driendl (Eichinger, Mueller – 5 gegen 3), 2:0 (11.) Eichinger (Beck, Driendl), 2:1 (12.) Luciani (Stas, Chouinard), 3:1 (20.) Mueller (Driendl, Beck), 4:1 (42.) Mueller (Eichinger, Driendl – 5 gegen 4), 5:1 (48.) Driendl (Beck – 5 gegen 4), 5:2 (56.) Stas (Pavlu, Raitums).

Autor

Bilder