Tigers verlieren 2:3 nach Verlängerung

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Der Moment der Entscheidung: Die von Ben Walker (Nr. 48) geschossene Scheibe war zwischen Tigers-Torwart Tomas Vosvrda (Mitte) und dem nachsetzenden Jakub Körner (Nr. 39) hin und her gesprungen, ehe sie zum 3:2 im Tor landete. Erst der Videobeweis musste klären, ob dabei ein irreguläres Schlittschuhtor vorlag. Foto: Patrick Seeger Foto: red

Mit einem Punktgewinn hat die Saison in der DEL2 für die Bayreuth Tigers begonnen. Beim EHC Freiburg verdienten sie sich gestern Abend nach 60 Minuten ein 2:2 (1:2, 0:0, 1:0), ehe die Gastgeber mit einem Tor nach 3:37 Minuten der Verlängerung, das erst nach Überprüfung des Videobeweises anerkannt wurde, den zweiten Punkt eroberten.

 
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Die Bayreuther konnten mit vier kompletten Blöcken antreten, nachdem rechtzeitig auch die Formalitäten zur dauerhaften Verpflichtung von Matthias Müller erledigt worden waren. Der 24-jährige Verteidiger, der zuletzt für die Kassel Huskies aktiv war, hatte mit einem Probevertrag alle neun Vorbereitungsspiele mitgemacht und die Tigers-Verantwortlichen dabei überzeugt. Auf Freiburger Seite war der ursprünglich abgewanderte Nikolas Linsenmaier dabei, der leihweise für vier Wochen aus Krefeld zurückgekehrt ist.

Glücklicher Führungstreffer

Die Tigers begannen durchaus vielversprechend mit guter Spielkontrolle, einem ersten Überzahlspiel (6.) und schließlich sogar einem etwas glücklichen Führungstor: Eugen Alanov zog mit der Scheibe in die Angriffszone, hatte aber einen Verteidiger vor sich und wurde weit nach links abgedrängt. Dass sein Schuss von dort den Weg ins kurze Eck fand, muss sich Freiburgs Torhüter Miroslav Hanuljak als recht groben Fehler ankreiden lassen.

Der etwas häufiger beschäftigte Schlussmann war zwar schon zu diesem Zeitpunkt Tomas Vosvrda im Bayreuther Tor, aber nachhaltig verlagerten sich die Spielanteile erst durch Strafzeiten. Nach Strafen gegen Vosvrda und Jan Pavlu drohten sogar 68 Sekunden in 3:5-Unterzahl, aber das verhinderte nur 18 Sekunden später eine Strafe gegen Freiburg. Trotzdem blieben die Bayreuther in dieser Phase so in der Defensive gebunden, dass sie den Ausgleich sogar innerhalb der wenigen eigenen Überzahl-Sekunden kassierten: Verteidiger Jannik Woidtke kam nach einem Pass von hinter dem in guter Position zum Schuss.

Penalty bringt 2:1 für Freiburg

Von da an hatten die Freiburger auch bei fünf gegen fünf deutlich mehr Chancen und scheiterten mehrfach am starken Vosvrda, so dass ihre Führung 88 Sekunden vor der ersten Pause zu diesem Zeitpunkt verdient war. Enrico Saccomani war bei einem Konter durch Jonas Gerstung von hinten mit dem Stock gestört worden und verwandelte den fälligen Penalty mit tollem Handgelenkschuss.

Im zweiten Abschnitt hatten die Bayreuther wieder die Kontrolle in der Defensive und erzielten dann auch zunehmende Wirkung nach vorne. Die beste Chance für Michal Barta nach einem Scheibengewinn von Eugen Alanov wurde allerdings im direkten Gegenzug beantwortet durch eine fast noch bessere Möglichkeit für Freiburg durch Radek Duda, die Vosvrada vereitelte (29.). In größere Schwierigkeiten gerieten die Gäste aber wiederum nur durch Strafzeiten. In der 33. Minute mussten sie 41 Sekunden in 3:5-Unterzahl überstehen und später wurde ihnen ein Wechselfehler angekreidet, womit Tigers-Trainer Sergej Waßmiller gar nicht einverstanden war.

In diesen Phasen glänzten die Gäste allerdings mit sehr aggressivem Unterzahlspiel, das den ohnehin oft ungenau wirkenden Aufbau der Freiburger empfindlich störte. Auf der anderen Seite sah das Bayreuther Powerplay in den letzten 92 Sekunden des zweiten Abschnitts wesentlich sicherer und druckvoller aus, fand aber keinen entscheidenden Abschluss.

Spielerische Vorteile der Bayreuther

Der Eindruck von spielerischen Vorteilen der Tigers bestätigte nach 95 Sekunden des letzten Drittels mit dem 2:2 durch eine Kombination der KGB-Reihe: Michal Bartosch fuhr um das Tor herum und bediente Ivan Kolozvary am Torraum. Auch danach störten die Tigers das gegnerische Zusammenspiel wirkungsvoller und setzten etwas mehr eigene spielerische Akzente, aber die Chancen waren gleich verteilt, so dass die Punkteteilung gerecht war.

Videobeweis beim entscheidenden Tor

Das Freiburger Siegtor erzielte Ben Walker nachdem er von rechts hinter Pavlu vors Tor gezogen war. Die Schiedsrichter wollten sich aber erst per Videobeweis vergewissern, dass die zwischen Vosvrda und dem nachsetzenden Jakub Körner springende Scheibe nicht durch einen Schlittschuhkick über die Linie befördert worden war.

Statistik

EHC Freiburg: Hanuljak – Brückmann, Woidtke; Körner, Kästle; Rießle, Meyer; Maly, Federoff – Wittfoth, Linsenmaier, C. Billich; Kunz, Duda, Walker; Herm, Saccomani, Tomanek; Airich, Palausch, Cihak.

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Heider, Müller; Potac, Neher; Gerstung, Pavlu; Linden, Mayer – Alanov, Barta, Pesut; Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch; Gläser, S. Busch, V. Busch; Drews, Stas, Voronov.

SR: Lenhart, Singaitis; Strafminuten: Freiburg 8, Bayreuth 10; Zuschauer: 2155.

Tore: 0:1 (10.) Alanov (Heider), 1:1 (16.) Woidtke (Wittfoth, Brückmann – 4 gegen 5), 2:1 (19.) Saccomani (Penalty), 2:2 (42.) Kolozvary (Bartosch, Geigenmüller), 3:2 (64.) Walker.

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