Tigers unterliegen Lausitzern mit 3:6

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Füchse-Torhüter Maximilian Franzreb und seine Verteidiger hatten es oft schwer, den Überblick zu behalten. Hier inszeniert Sebastian Busch (links) einen Bayreuther Angriff. Foto: Thomas Heide Foto: red

Die Bayreuth Tigers gehen im Kampf um den DEL2-Klassenerhalt in die Verlängerung. Trotz einer enormen Energieleistung unterlag die Mannschaft von Trainer Sergej Waßmiller im siebten und entscheidenden Spiel der ersten Playdown-Serie bei den Lausitzer Füchsen mit 3:6 (1:2, 2:1, 0:3). Bereits am Donnerstag sind die Tigers nun bei den Tölzer Löwen gefordert, die parallel beim EHC Freiburg mit 2:5 das Nachsehen hatten.

 
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Was den Bayreuther Anhängern Mut machen muss, ist die abermals starke Vorstellung ihrer Mannschaft. In Weißwasser glänzten die Tigers nicht nur mit Primärtugenden, sondern setzten auch spielerisch eine Reihe von Akzenten. Alleine die Effizienz vor dem gegnerischen Gehäuse passte so ganz und gar nicht zum Gesamtbild, erklärt aber zumindest die Niederlage.

Für Waßmiller war sie „extrem bitter“. Er ärgerte sich nach der Partie über die vergebenen Chancen beim Stand vom 3:3 und über „einen entscheidenden Fehler“ im Schlussabschnitt. „Jetzt sitzen die Jungs mit hängenden Köpfen in der Kabine und sind einfach nur sprachlos.“ Alles andere als sprachlos, sondern „wirklich überglücklich“ war Füchse-Coach Robert Hoffmann: „Großen Respekt an Bayreuth. Wahnsinn, was ihr uns in dieser Serie abverlangt habt.“

Eugen Alanov trifft zum 1:1

Die Partie begann so, wie man das auch erwartet hatte: intensiv geführt mit viel Körperkontakt, hohem Tempo und zahlreichen Rangeleien. Dabei gingen die Bayreuther die Schlagzahl nicht nur mit, sie diktierten sie. Die dementsprechend überraschende Führung der Füchse resultierte aus einem Geniestreich von Roope Ranta (7.), der bei seinem Pass ins Zentrum auf den dort völlig freistehenden Feodor Boiarchinov davon profitierte, dass sich Jozef Potac aus dieser zentralen Position hatte weglocken lassen. Der Rückstand beeindruckte die Tigers nicht sonderlich, sie schlugen durch den zusammen mit Eric Chouinard ins Team zurückgekehrten Eugen Alanov (11.) zurück. Der zuvor von den Nürnberg Ice Tigers beanspruchte Förderlizenzspieler reagierte in Überzahl bei einer abprallenden Scheibe am schnellsten. Nun waren die Tigers klar Herr der Lage. Und blieben es auch dann noch, als David Kuchejda (13.) eine der vier Bayreuther Strafen im ersten Drittel mit der 2:1-Führung für die Lausitzer bestraft hatte. Allerdings förderte das laufintensive Bayreuther Spiel nur Chancen – vornehmlich durch die Kolozvary-Geigenmüller-Bartosch-Reihe – zu Tage, aber nichts Zählbares mehr.

Die Tigers drängten nach dem ersten Wechsel weiter auf den Ausgleich und wurden dabei von dem über links durchgebrochenen Ranta kalt erwischt – 1:3. Doch auch von diesem Zwei-Tore-Rückstand ließen sich die Gäste nicht sonderlich beeindrucken. Im Gegenteil. Sie hielten das Tempo hoch und wurden dafür belohnt: Sergej Stas brachte seine Mannschaft mit feiner Einzelleistung auf 2:3 heran. Und als Michal Bartosch einen Fehler von Füchse-Torhüter Maximilian Franreb mit dem 3:3 quittiert hatte, schien das Momentum endgültig auf Bayreuther Seite angekommen zu sein. Die Tigers waren nun entfesselt, wobei Eric Chouinard immer mehr zur tragenden Säule wurde und bei einer Powerplay-Situation ab der 30. Minute mehrfach die Chance auf die Führung hatte.

Turbulente Schlussphase

Im Schlussabschnitt büßte der bis dato so hochklassige Schlagabtausch zunächst etwas an Intensität ein, während die Spannung stetig stieg. Beide Teams waren erkennbar darum bemüht, Fehler im Aufbau und in der Rückwärtsbewegung zu vermeiden. So dauerte es bis zur 48. Minute, ehe ein offensives Ausrufezeichen gesendet wurde. Es war Füchse-Topscorer Jeff Hayes, der nur die Latte traf. Die Szene war allerdings ein schlechtes Omen für die Bayreuther, die keine 60 Sekunden später das 3:4 durch einen abgefälschten Schuss von Ranta (49.) kassierten. Der Rückstand war Auftakt zu einer turbulenten Schlussphase. Zunächst scheiterten sowohl die Füchse durch Boiarchinov (54.) als auch die Tigers durch Geigenmüller (55.) per Penalty, dann traf Geigenmüller (58.) nur den Pfosten, ehe im Gegenzug Eriksson das entscheidende 5:3 besorgte. Das 6:3, ein Treffer ins leere Tor, hatte nur mehr statistischen Wert und stellte den Spielverlauf vollends auf den Kopf.

Lausitzer Füchse: Franzreb – Bär, Owens; Hoffmann, Mücke; Adam, Kania; Kohl – Eriksson, Tegkaev, Schmidt; Boiarchinov, Hayes, Ranta; Kuchejda, Götz, Warttig; Neuert, Jahnke, Schiller.

Bayreuth Tigers: Vosvrda – Heider,Pavlu; Neher, Potac; Gerstung, Linden; Müller, Mayer – Chouinard, Stas, Alanov; Geigenmüller, Kolozvary, Bartosch; V. Busch, S. Busch, Gläser; Voronov, Ontl, Gams.

SR: Steinecke, Westhaus; Strafminuten: Weißwasser 16, Bayreuth 14; Zuschauer: 2750.

Tore: 1:0 (7.) Boiarchinov (Ranta, Hayes), 1:1 (10.) Alanov (Kolozvary, Bartosch – 5 gegen 4), 2:1 (13.) Kuchejda (Adam, Mücke – 5 gegen 4), 3:1 (24.) Ranta , 3:2 (27.) Stas (Alanov, Heider), 3:3 (30.) Bartosch (Geigenmüller, Kolozvary), 4:3 (49.) Ranta (Hayes, Bär), 5:3 (58.) Eriksson (Tegkaev,Mücke) , 6:3 Eriksson (Ranta, Boiarchinov – 5 gegen 6).

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