Tigers träumen von der Sensation

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Einer der Garanten für den Erfolg steht im Tor: Tomas Vosvrda (rechts) hält seinen Mannschaft immer wieder mit starken Paraden im Spiel und strahlt sehr viel Ruhe aus. Foto: Peter Kolb Foto: red

Zehn Spieltage stehen in der DEL2-Hauptrunde noch an – und der EHC Bayreuth hat sich eine Ausgangsposition verschafft, die dem Aufsteiger vor Saisonbeginn nur die größten Optimisten zugetraut hatten: Platz sechs und damit die direkte Playoff-Qualifikation sind in Reichweite. Das Träumen von dieser Sensation ist erlaubt, doch bei Teammanager Dietmar Habnitt regiert der Realismus.

 
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„Vor der Saison hätte ich Platz elf gerne genommen. Zum jetzigen Zeitpunkt 64 Punkte, das hätte ich nicht für möglich gehalten“, sagt Habnitt. „Aber jetzt wollen wir mehr.“

Nur einen Zähler Rückstand hat der EHC nach 42 Spielen zu Platz sechs. Dort steht der ESV Kaufbeuren, der schon eine Partie mehr absolviert hat als die Tigers. Allerdings beschränkt sich der Kampf um die Playoffs nicht nur auf diese zwei Teams. Sechs Mannschaften liegen eng beieinander.

Eine von diesen wird sich nach der Hauptrunde als Gewinner feiern lassen und sich direkt für die Playoffs qualifizieren. Vier Teams spielen in den Pre-Playoffs. Doch einer aus dem Sextett wird enttäuscht sein und den Gang in die Playdowns antreten müssen.

"Alles selbst in der Hand"

Das will der EHC natürlich vermeiden. Habnitt weiß, dass der Blick in erster Linie nach unten gehen muss. Zu Platz elf beträgt der Abstand aktuell fünf Punkte. „Wir haben aber alles selbst in der Hand“, sagt Habnitt. „Wir müssen nicht auf die anderen schauen, sondern die auf uns.“

Wieder zwei dieser Sätze, die vor der Saison niemand ausgesprochen hätte und die das gewachsene Selbstvertrauen und Anspruchsdenken bei den Tigers widerspiegeln.

Großer Zusammenhalt im Team, leidenschaftlicher Einsatz, disziplinierte Spielweise und großer Kampfgeist – mit diesen Tugenden hat sich der EHC Respekt in der DEL2 verschafft und stellt damit jeden Gegner vor Probleme. Auch das hatte dem Aufsteiger wohl niemand zugetraut, zumal die Mannschaft ohne großen Star auskommt und kaum über Erfahrung im Profieishockey verfügt.

Teammanager  lobt Torwart

Die Mannschaft überrascht mit ihren Leistungen selbst Habnitt Woche für Woche: „Das Kollektiv funktioniert sehr gut. Eigentlich kann man keinen herausheben, aber Tomas Vosvrda ist schon in überragender Form.“

Einen starken Torwart brauchen die Tigers auch bei ihrer Taktik, die auf konsequente Defensivarbeit und wenig Gegentreffer ausgerichtet ist. Und der tschechische Publikumsliebling hält sein Team regelmäßig mit starken Paraden im Spiel.

So erarbeitete sich der EHC zuletzt Punkt um Punkt und brachte sich für die Endphase der Hauptrunde in eine hervorragende Ausgangsposition. Noch will Habnitt nicht von Platz sechs reden, doch wenn in den kommenden vier Spielen „neun oder zehn Punkte“ herausspringen, kann sich das ändern.

Einsätze bei den Nationalteams

Dreimal spielen die Tigers in dieser Zeit im eigenen Stadion. Den Auftakt macht am Freitag das Heimspiel gegen die drittplatzierten Kassel Huskies. Den amtierenden DEL2-Meister hat der EHC schon zweimal in dieser Saison besiegt. Allerdings müssen die Bayreuther in dieser Partie auf Jan Pavlu (italienische Nationalmannschaft) und Valentin Busch (U19-Nationalteam) verzichten. Marvin Neher wurde nach seiner Spieldauerstrafe im vergangenen Spiel nicht gesperrt und ist einsatzbereit.

Am Sonntag hofft Habnitt dann auf einen kompletten Kader beim wichtigen Spiel in Garmisch-Partenkirchen. Dort gilt es, gegen den zuletzt schwächelnden SC Riessersee (11. Platz, vier Niederlagen in Folge) zu punkten. Wollen die Tigers eine Chance auf den sechsten Rang haben, sind anschließend Heimsiege gegen den direkten Konkurrenten EHC Freiburg (7.) und die abstiegsgefährdeten SB Rosenheim (12.) Pflicht.

Das weitere Restprogramm des EHC hat es in sich, schließlich warten noch vier der aktuell fünf besten DEL2-Teams. Doch gegen Topteams überraschten die Tigers schon des Öfteren. „Unterschätzen wird uns niemand mehr und geschenkt bekommen wir nichts“, sagt Habnitt. „Aber wenn wir unsere Leistung bringen, ist vieles möglich.“

Das Restprogramm des EHC Bayreuth in der Übersicht

10. Februar (20 Uhr):EHC – EC Kassel Huskies (3. Platz)

12. Februar (17 Uhr):SC Riessersee (11.) – EHC

14. Februar (20 Uhr):EHC – Starbulls Rosenheim (12.)

17. Februar (20 Uhr):EHC – EHC Freiburg (7.)

19. Februar (16 Uhr): Dresdner Eislöwen (4.) – EHC

24. Februar (19.30 Uhr): Lausitzer Füchse (5.) – EHC

26. Februar (18.30 Uhr):EHC – Bietigheim Steelers (1.)

28. Februar (20 Uhr): Ravensburg Towerstars (9.) – EHC

3. März (19.30 Uhr): EHC – EC Bad Nauheim (10.)

5. März (18.30 Uhr):Löwen Frankfurt (2.) – EHC

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