EHC Bayreuth gewinnt gegen Freiburg mit 5:4 Tigers stürzen Spitzenreiter

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Da stand es 2:2: Marcus Marsall (vorne) schafft vor dem Freiburger Tor Platz für Dennis Thielsch (links) und Christopher Kasten (Zweiter von links), der die Scheibe zum Bayreuther Ausgleich über die Linie drückt. ⋌Foto: Kolb Foto: red

In einer dramatischen Partie zwischen zwei bärenstarken Teams besiegte der EHC Bayreuth Oberliga-Tabellenführer EHC Freiburg mit 5:4 (0:1, 2:1, 3:2) und bleibt im eigenen Stadion ungeschlagen.

 
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Dramatik, wechselnde Führungen, hohes Tempo, intensive Zweikämpfe, Torchancen, keine Sekunde Leerlauf - es war das beste Spiel dieser Saison im Tigerkäfig.

Bayreuth sicherte sich den Erfolg mit großer Moral, einer überragenden Leistung in Überzahl- und Unterzahlsituationen sowie großer Disziplin. Charakteristisch für den letztgenannten Punkt war die wohl spielentscheidende Szene in der 58. Minute. Als es bei einem Bully zum Gerangel kam, und Nikolas Linsenmaier einen Faustschlag ausführte, bewahrten die Tigers in der aufgeheizten Atmosphäre beim Stand von 4:4 einen kühlen Kopf und ließen sich nicht provozieren. Der Schlag wurde nicht erwidert, so dass nur der Freiburger auf die Strafbank musste.

In der folgenden 5:3-Überzahl traf Andreas Geigenmüller nach wunderbarer Kombination zum Sieg. Zum dritten Mal in dieser Partie hatte der Paradeblock um den sehr spielfreudigen Jozef Potac zugeschlagen. Doch der große Pluspunkt der Tigers war, dass sie gegen das ausgeglichen stark besetzte Freiburger Team, eine ebenso starke Mannschaftsleistung entgegensetzten. Jeder Block kämpfte bis zum Umfallen, verteidigte geschickt und erspielte sich Chancen.

Tormänner im Mittelpunkt

Gleiches galt auch für die Freiburger, so dass sich vom ersten Bully weg ein rasantes Spiel entwickelte. Mit dem besseren Start für die Gäste. Der Führungstreffer fiel aber unter Mithilfe des Bayreuther Torwarts. Johannes Wiedemann rutschte die Scheibe nach einem Kunz-Schuss (5.) aus etwa fünf Metern über die Fanghand und kullerte ins Tor. Bayreuth antwortete sofort und übernahm die Spielkontrolle, hatte mehrmals den Ausgleich auf dem Schläger. „Wir müssen uns im ersten Drittel bei unserem Torwart bedanken“, sagte Gästetrainer Alex Sulak. „Ohne seine Paraden wären wir nicht nach 20 Minuten in Führung gelegen. Bayreuth war besser.“

Nach dem ersten Drittel hätten Michael Frank (26.) und Enrico Saccomani (27.) fast die 1:0-Führung ausgebaut, aber zweimal war Wiedemann hellwach und ermöglichte so den 1:1-Ausgleich durch Ivan Kolozvary (30.).

Schwache Schiedsrichterleistung

Doch 50 Sekunden später lagen die Gäste wieder in Front. Der Treffer, bei dem die Bayreuther lautstark eine aktive Bewegung Billichs mit dem Schlittschuh monierten, war der erste Auftritt der neuen Hauptdarsteller. Den Schiedsrichtern entglitt die Partie immer mehr, sie zogen regelmäßig den Unmut beider Lager auf sich.

Ein gellendes Pfeifkonzert gab es, als ein Foul mit Verletzungsfolge an Stefan Reiter (36.) völlig ungeahndet blieb. Der Gastspieler aus Weißwasser musste genäht werden, stand im letzten Drittel aber wieder auf dem Eis. Doch die Tigers ließen sich auch von den Fehlentscheidungen nicht aus dem Konzept bringen und gaben mit ihrem zweiten Treffer die richtige Antwort. Mit einem leistungsgerechten 2:2 ging es in den letzten Spielabschnitt.

Geigenmüller trifft zum Sieg

Diesen eröffnete Geigenmüller (41.) mit der ersten Führung für die Hausherren, Dennis Thielsch (48.) ließ das 4:2 folgen. Zu diesem Zeitpunkt waren aber bereits die Gäste das aktivere Team und spielten ihr stärkstes Drittel. Wiedemann machte seinen Fehler vom 0:1 mit mehreren Glanzparaden wett.

Allerdings entsprach der zwischenzeitliche 4:4-Ausgleich – begünstigt durch fragwürdige Strafzeiten – den gezeigten Leistungen. Nun war Freiburg dem fünften Treffer etwas näher, doch mit enormem Siegeswillen holte Bayreuth in doppelter Überzahl zum entscheidenden Schlag durch Geigenmüller aus.

Tore: 0:1 (5.) Kunz, 1:1 (30.) Kolozvary (5 gegen 4), 1:2 (31.) S. Billich, 2:2 (36.) Kasten, 3:2 (41.) Geigenmüller, 4:2 (48.) Thielsch (5 gegen 4), 4:3 (50.) Wiecki (5 gegen 3), 4:4 (52.) Kunz, 5:4 (58.) Geigenmüller (5 gegen 3)

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