Tigers gelingt der fünfte Streich

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Der wichtige Treffer zum 2:0: Sekunden vor der zweiten Drittelpause behält EHC-Stürmer David Wohlberg (links) die Übersicht. Die Riesserseer John Rogl (Mitte) und Torwart Matthias Nemec haben das Nachsehen. Foto: Peter Kolb Foto: red

Der EHC Bayreuth ist die Mannschaft der Stunde in der DEL2. Der Aufsteiger holte mit dem 4:2 (0:0, 2:0, 2:2) gegen den SC Riessersee seinen fünften Erfolg in Folge und unterstrich erneut seine Ambitionen auf die Teilnahme an den Pre-Playoffs.

 
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Noch beeindruckender ist die Statistik, beim Blick auf die vergangenen acht Spiele: Den Tigers gelangen seit Mitte Dezember sieben Siege, sie sammelten dabei bemerkenswerte 21 Punkte. EHC-Trainer Sergej Waßmiller nimmt diese Bilanz sehr gelassen hin: „Das ist der Lohn für unsere harte Arbeit.“ Sein Team gebe eben in jedem Spiel Gas und alles für den Erfolg.

Der Siegeswillen war den Bayreuthern bereits in den ersten Minuten der Partie anzusehen. Sie machten im Auftaktdrittel vieles richtig, gewannen einen Großteil der Zweikämpfe, waren läuferisch besser und scheibensicherer.

Mit einem sehr aggressiven Forechecking – teilweise waren fünf Bayreuther bei Scheibenbesitz des SCR in dessen Verteidigungsdrittel – hielten die Tiger die Gäste vom Tor fern. Riessersee blieb in den ersten 20 Minuten ohne zwingende Torchance.

Chancen bleiben zunächst ungenutzt

Dagegen hatten die Bayreuther mehrmals das 1:0 auf dem Schläger. Vor allem Ivan Kolozvary und David Wohlberg kamen wiederholt gefährlich zum Abschluss. Doch selbst bei drei Überzahlspielen fand der Puck nicht den Weg ins Tor.

Gerade beim ersten Powerplay wirbelten die Hausherren die Gäste mit schnellem Direktspiel durcheinander. Dieses präzise Tempospiel gelang in der Folge allerdings nur noch bedingt. Zudem waren die Tigers in einigen Situationen zu verspielt und verpassten den richtigen Moment zum Abschluss. So blieb es beim 0:0 – zu wenig aus Sicht der überlegenen Bayreuther.

Bartosch trifft zum 1:0

Doch beeindrucken ließen sie sich davon nicht, sie machten im zweiten Durchgang einfach mit viel Druck weiter. Diesmal mit Erfolg: Nach einer starken Kombination drückte Michal Bartosch den Puck zum 1:0 (22.) über die Linie.

Doch so eindeutig wie im ersten Abschnitt verlief das Spiel nun nicht mehr. Ab der 25. Minute meldete sich auch die Riesserseer Offensive zu Wort – und das nachhaltig. Nun übernahm das Team aus Garmisch-Partenkirchen sogar die Kontrolle und drückte auf den Ausgleich.

In die Karten spielte ihm natürlich, dass die Bayreuther vier Zweiminutenstrafen absitzen mussten. Doch selbst bei 3:5-Unterzahl hielt die EHC-Defensive. Erneut hatte Torwart Tomas Vosvrda mit einigen tollen Paraden großen Anteil daran. Vor allem Roope Ranta und Andreas Driendl – er war für den nach wenigen Spielminuten verletzt ausgefallenen Jared Gomes in die SC-Paradereihe gerutscht – verzweifelten am tschechischen Keeper, der beim Pfostenschuss von Florian Vollmer (35.) auch das nötige Glück hatte.

Treffer zum richtigen Zeitpunkt

Die Bayreuther kamen nur noch vereinzelt zu Chancen, eine davon nutzte in der 40. Minute Wohlberg, der sich den Puck zuvor selbst im gegnerischen Drittel erobert hatte, zum 2:0 – ein Treffer genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn nun konnten die Bayreuther etwas beruhigter in den Schlussabschnitt gehen und schlugen dort genau die richtige Taktik an: Hinten weiter konsequent stehen, die Partie kontrollieren, aber dennoch Druck auf die Riesserseer ausüben, die nach dem zweiten Gegentreffer genervt und verwundbar waren. Kolozvary (48.) verzögerte geschickt, Bartosch (51.) narrte die komplette SC-Abwehr und schon stand es 4:0.

Erster Gegentreffer nach 126 Minuten

Blieb noch die Frage, ob Vosvrda das zweite Mal an diesem Wochenende zu Null spielen kann. Es gelang nicht. Eine Unachtsamkeit nutzte Vollmer zum 4:1 (54.). Nach 126 Minuten musste Vosvrda erstmals wieder einen Gegentreffer hinnehmen. Dementsprechend verärgert war der Torwart, doch er musste weiter konzentriert bleiben.

Noch waren fünf Minuten zu spielen und in diesen war Bayreuth permanent in Unterzahl, da der SCR alles riskierte und frühzeitig seinen Keeper durch einen weiteren Feldspieler ersetzte. Die Gästen zogen ein mehrminütiges Powerplay auf, doch mehr als das 4:2 (58.) ließen die Tigers nicht zu. „Die zwei Gegentreffer waren unnötig“, urteilte Waßmiller. „Aber ansonsten sind wir souverän aufgetreten.“

EHC Bayreuth: Vosvrda – Pavlu, Kasten; Linden, Heider; Mayer, Potac – Marsall, S. Busch, Kuhn; Stas, Wohlberg, V. Busch; Bartosch, Kolozvary, Geigenmüller; Piskor, Fröhlich, Rypar.

SC Riessersee:Nemec – Wilhelm, Thomas; Hüfner, Quaas; Draxinger, Rogl – Beck, Gomes, Ranta; Eder, Driendl, Rimbeck; Mayr, Vollmer, Gschmeißner; Malzer

Tore: 1:0 (22.) Bartosch (Kolozvary, Geigenmüller), 2:0 (40.) Wohlberg (V. Busch), 3:0 (48.) Kolozvary (V. Busch), 4:0 (51.) Bartosch (Kolozvary, Potac – 5 gegen 4), 4:1 (54.) Vollmer (Eder, Beck), 4:2 (58.) Rimbeck (Ranta, Thomas – 6 gegen 5).

Strafminuten:Bayreuth 10 + 10 gegen Kasten, Riessersee 12

Zuschauer:1735.

SR: Sicorschi, Deffner, Höck

Hier der Live-Ticker zum Nachlesen.

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