Architekten stellen Ausbaupläne vor - Heißer Sommer verursacht ersten Besucherrückgang seit vier Jahren Therme Obernsees soll weiter wachsen

Von Thorsten Gütling
Bis 2020 soll die Therme Obernsees weiter ausgebaut werden. Höchste Priorität genießen der Ausbau der Gastronomie und die Verlagerung des Kleinkindbereichs in ein neues Gebäude an den Außenbecken. Foto: Künzel Foto: red

Die Ausbaupläne für die Therme Obernsees schreiten voran. Auch wenn Geschäftsführer Gernot Geyer nicht müde wird zu betonen, dass noch nichts beschlossen ist: Ein Architekturbüro ist damit beauftragt, zu prüfen, wie Gastronomie und Kleinkindbereich vergrößert werden können. Jetzt hat das Büro erste Pläne vorgestellt.

 
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Diese sehen vor, dass der Kleinkindbereich in ein eigenes Gebäude umzieht. Entstehen könnte das neben dem Eingangsbereich direkt neben den Außenbecken. 350 Quadratmeter groß könnte das Gebäude werden, das im Hauptgebäude wieder Platz macht für eine Textilsauna und ein Textildampfbad. Das Haupthaus wiederum könnte aufgestockt werden. Statistisch spreche nichts dagegen, sagt Architekt Gerhard Flierl. In die so hinzugewonnene Etage könnte die Gastronomie einziehen. Samt Küche und Räumen für das Personal. Landrat Hermann Hübner sagt: „Die Gastronomie in der Therme ist an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Und mit ihr auch die Mitarbeiter.“ Dabei könnten vor allem im Saunabereich noch mehr Speisen und Getränke verkauft werden. 790 Quadratmeter groß ist die neue gastronomische Einheit, wie sie das Architekturbüro vorschlägt. Die Kosten werden auf rund dreieinhalb Millionen Euro geschätzt.

Baubeginn nicht vor 2017

Landrat Hübner rechnet mit einem langwierigen Planungsverfahren. „Ein Baubeginn im Jahr 2016 ist nicht wahrscheinlich.“ Fördermittel könnte es für den Kleinkindbereich geben. Den Rest der Kosten müsste zu zwei Dritteln der Zweckverband und zu einem Drittel die Gemeinde Mistelgau tragen. Mistelgaus Bürgermeister Karl Lappe sagt: „Es muss auch für den kleinen Juniorpartner finanzierbar bleiben.“

Erster Rückgang seit vier Jahren

Finanziell wird das Bad im 17. Jahr seines Bestehens wohl erstmals seit vier Jahren wieder etwas schlechter schließen als im Vorjahr. Grund sei ein besonders warmer Sommer, sagt Geschäftsführer Geyer. So hätten während der Sommerferien rund 37 000 Gäste das Bad besucht und damit rund 10 000 weniger als im Vorjahr. Besucher, die das Bad bis Ende des Jahres nicht mehr ausgleichen können wird. Ende des Jahres werden voraussichtlich 257 000 Gäste die Therme besucht haben und damit rund 10 000 weniger als im Vorjahr.

Energetische Sanierung schreitet voran

Erstmals seit vier Jahren wird in diesem Jahr wohl auch die Zahl der Saunagäste wieder leicht zurückgehen: um 1000 von 91 000 auf 90 000 Besucher. Alles in allem wird das Defizit der Therme mit 370 000 Euro rund 10 000 Euro höher ausfallen, als im Jahr zuvor. Ein Defizit, mit dem auch im neuen Jahr geplant wird. Rund 450 000 Euro sollen dann vor allem in weitere Energiesparmaßnahmen investiert werden. Darunter neue Pumpen und weitere LED-Lampen. Geyer sagt: „Wir stehen am Übergang zu einer neuen Investitionsphase, die wir 2017 einleiten müssen.“ Solange aber baue der Zweckverband mehr Schulden ab, als er neue Kredite aufnehme.