Thema Public Viewing: Spielverderber

Katharina Ritzer

Eine laue Sommernacht, Hunderte gut gelaunte Menschen auf dem Marktplatz und eine deutsche Nationalmannschaft, die nach dem EM-Pokal greift – drei Wochen lang haben wir geträumt, am Donnerstagabend sind wir jäh und böse erwacht. Mit dem Ausscheiden ist auch das Public Viewing auf dem Stadtparkett Geschichte.

 
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Gerne wären die Veranstalter vom Bayreuther Event- und Festival-Verein in die Verlängerung gegangen, hätten auch das Finale Spanien-Italien am Sonntag auf Großleinwand übertragen. Die Stadt aber hat abgepfiffen: Ohne deutsche Beteiligung keine Genehmigung.
Damit steht das Rathaus nach der Absage des Stadtstrands einmal mehr als Spielverderber da. Über die integrative Kraft des Fußballs ist angesichts der deutschen Multikulti-Elf viel gesprochen worden. Die Übertragung des italienisch-spanischen Finales hätte diese Debatte geerdet, heruntergeholt auf die Ebene, wo sie leben und zu Hause sind, die Deutschen und ihre ausländischen Mitbürger. Es wäre eine schöne Geste gewesen – diese Steilvorlage hat die Stadt leider verschossen.


katharina.ritzer@kurier.tmt.de