„Da ist es nur verständlich, wenn sie irgendwann nicht mehr so zupacken können und wollen“, findet auch Helga Koch. Und das sei eben immer mehr der Fall, haben die Vorsitzenden beobachtet. „Rüstige Rentner und jüngere Helfer würden uns sehr gut tun, um unsere Bedürftigen hier weiterhin versorgen zu können“, hofft Koch. Ein paar Hausfrauen verjüngen das Durchschnittsalter der Ehrenamtlichen, doch würden Jüngere dem Verein die Sorgen vor der Zukunft etwas nehmen. Denn gerade zur Zeit sei „alles aus den Fugen geraten“, „die Struktur ist nicht mehr so gegeben“, erkennen die ehrenamtlichen Mitarbeiter am Schlossberg schon seit einiger Zeit. „Es muss nur irgendwie die Wirtschaft einbrechen und der Arbeitsmarkt ist wieder ein ganz anderer“, erläutert Löw weitere Beweggründe, jetzt öffentlich nach frischem Blut Ausschau zu halten. Die Tafel ist Anlaufstelle für die Bedürftigen und sozial Schwachen aus der Stadt Pegnitz, ihrer direkten Umgebung sowie den Gemeinden Pottenstein, Betzenstein und Plech. Rund 50 Geschäfte geben der Tafel Waren, die sie nicht mehr verkaufen können. Mit dem aktuellen Personal könnte es sich der Verein nicht leisten, einen zweiten Tag in der Woche zu öffnen. „30 Ausweise mehr – und wir müssten ganz umdenken, wie das Pensum zu schaffen wäre“, so Löw.
Die Dunkelziffer, wissen er und Koch, ist viel höher – gerade in der „Generation Krieg und Wiederaufbau“. In Pegnitz und Umgebung sind es bestimmt zehn bis zwölf Personen, die hilfsbedürftig sind, aber nicht auf die Hilfe der Tafel zurückgreifen“, schätzt Löw. Mit den Flüchtlingsströmen hat der aktuelle Appell der Tafel allerdings wenig zu tun. Denn die meiste Versorgungsarbeit für die neu ankommenden Bedürftigen übernimmt der Unterstützerkreis Pegnitz. Auf die Tafel fällt „nur“ das Einsammeln und das Herrichten für die helfenden und verteilenden Hände vom Unterstützerkreis.