Sturzbetrunken hinterm Steuer

Von Stephan Herbert Fuchs

2,79 Promille Alkohol im Blut und keinen Führerschein hatte ein 42-Jähriger, als er im März mit dem Auto eines Bekannten einen  Unfall baute. Dafür musste sich der Mann jetzt vor dem Amtsgericht verantworten. Die Richterin unterbrach und vertagte die Verhandlung, da der Mann offensichtlich betrunken war.

 
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Der 42-jährige Angeklagte war am 6. März zusammen mit seinen beiden Hunden und einem Bekannten mit dem Auto eines anderen Bekannten unterwegs, bis er zwischen Thurnau und Krumme Fohre mit dem Wagen von der Fahrbahn abkam und im Straßengraben landete. Ein Passant hatte alles beobachtet und gleich Verdacht geschöpft, dass da Alkohol im Spiel ist. Er alarmierte deshalb die Polizei.

Die Beamten staunten nicht schlecht über den Blutalkoholwert von 2,79 Promille des Fahrers, dessen Führerschein gesperrt war. Außerdem ermittelten die Beamten, dass der Angeklagte Tage zuvor immer wieder mit dem Wagen im Stadtgebiet von Kulmbach unterwegs war.

Zigarette fällt zu Boden

Er sei zwar gefahren, aber nicht unter dem Einfluss von Alkohol, beteuerte der Mann vor Gericht. Er sei nur deshalb von der Fahrbahn abgekommen, weil ihm seine Zigarette zu Boden gefallen war. Außerdem hätten seine Hunde für Radau gesorgt. Den hohen Blutalkoholwert erklärte der Angeklagte damit, dass er nach dem Unfall, während der Wartezeit auf einen Mann, der ihn abschleppen sollte, Wodka und Bier getrunken habe. Seltsam nur, dass die Beamten weder im noch außerhalb des Autos leere Wodka- oder Bierflaschen fanden.

Der Bekannte, der mit im Wagen saß, konnte wenig zur Aufklärung beitragen. Er habe während des Unfalls geschlafen, sagte er. Für die Zeit danach machte er einen Filmriss geltend. Tatsächlich war auch der Zeuge zum Unfallzeitpunkt mit knapp zwei Promille sturzbetrunken.

Weil der Angeklagte ständig dazwischen redete und einen desorientierten Eindruck machte, entschied Richterin Sieglinde Tettmann, einen neuen Verhandlungstermin anzusetzen. Dann soll der Angeklagte auch einen Pflichtanwalt zur Seite gestellt bekommen.

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