Fahrerflucht, Körperverletzung, Sachbeschädigung: Polizei hatte  in Trockau viel zu tun Ärger vor dem Musikcenter

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Dominik Ziegler ist sauer. Am vergangenen Wochenende wurde sein Auto vor dem Musikcenter in Trockau angefahren und beschädigt. Der Täter fuhr davon. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Daniel Ziegler ist total sauer. In der Nacht von Freitag auf Samstag hat jemand sein Auto auf dem Parkplatz beim Musikcenter Trockau angefahren, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Der 23-Jährige schätzt den Schaden auf rund 3.500 Euro. Und auch sonst hatte die Polizei Pegnitz dort an dem Wochenende viel zu tun. Sie ermittelt wegen einer massiven Körperverletzung und Sachbeschädigung.

 
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„Ja“, sagt Roman Markert, stellvertretender Leiter der Pegnitzer Polizei auf Kurier-Nachfrage, „an diesem Wochenende war im Vergleich zu den vorherigen relativ viel in Trockau los. Und es sei natürlich immer Alkohol im Spiel. Ab und zu gibt es eigentlich immer etwas, wie das eben ist, wo viele Menschen aufeinandertreffen. „Da schaukelt sich das schnell mal hoch“, ist seine Erfahrung. Auffallend sei, dass gerade nach der Sommerpause mehr Vorkommnisse sind. Woran das liegt, kann er nicht erklären. Und, dass es bei sogenannten Mottoveranstaltungen meist ruhiger ist, als bei den regulären Öffnungszeiten. „Außerdem gibt es ja zwei Säle, die von unterschiedlichen Zielgruppen besucht werden. Da kann es auch zu Problemen kommen, wenn die aufeinandertreffen.“

Polizei kommt präventiv vorbei

Die Einsatzkräfte würden aber nicht nur zum Musikcenter fahren, wenn sie gerufen werden, sondern auch präventiv mehrmals am Abend hinfahren. „Das beeindruckt doch immer wieder, wenn die Polizei auftaucht und andere fühlen sich auch sicherer, wenn sie sehen, dass wir da sind“, so Markert. Stichprobenartig wird auch die Einhaltung des Jugendschutzes kontrolliert. So wird zum Beispiel auch geschaut, ob Minderjährige für die Zeit nach Mitternacht den obligatorischen Partyzettel vorweisen können. Auf ihm ist vermerkt, wer in dieser Nacht die Erziehungsaufgaben stellvertretend übernimmt. Guten Kontakt habe man auch zum Sicherheitsdienst, der in Trockau für Ordnung sorgt.

Die Ermittlungen in den drei Fällen vom Wochenende laufen zurzeit auf Hochtouren, sagt Markert. Bei der Fahrerflucht und der Sachbeschädigung – es wurden Scheibenwischer abgebrochen – ist man bislang noch nicht weitergekommen, aber bei der Körperverletzung hat man gute Hinweise bekommen. Markert geht davon aus, dass der Täter bald ermittelt wird. Der Geschädigte hatte hier unter anderem eine Platzwunde am Kopf erlitten. Er sei getreten worden, hat er bei der Polizei ausgesagt.

42 Meter lange Spur

Auch Daniel Ziegler hofft, dass der Täter ermittelt wird oder er sich vielleicht sogar freiwillig meldet. Nach einem halben Jahr Pause war Ziegler gegen 2 Uhr mit einem Freund nach Trockau gekommen, gegen 4 Uhr hat er sich mit dem Taxi nach Pegnitz heimfahren lassen. Am nächsten Tag wollte er nachmittags mit seinem Vater das Auto holen und hat gleich die 42 Meter lange Spur von seinem Auto weg gesehen.

Vorne links sind an seinem silbernen Opel Astra der Kotflügel, die Stoßstange und der Nebelscheinwerfer kaputt. Außerdem ist stellenweise noch der Lack abgekratzt. „Ich habe zwar eine Vollkaskoversicherung und bleibe schlimmstenfalls auf den 300 Euro Selbstbeteiligung sitzen. Aber die könnte ich für was anderes auch besser gebrauchen“, sagt er. Und dazu kommt natürlich der ganze Ärger mit Polizei, Versicherung und Werkstatt. Das Auto ist neun Jahre alt und hat 73.000 Kilometer drauf, aber es sei topgepflegt. Und Ziegler ist auf das Fahrzeug angewiesen. Er arbeitet als Industriemechaniker in der Fränkischen Schweiz, fährt jeden Tag 35 Kilometer einfach. Mit der Versicherung hat er nun vereinbart, dass er bis Weihnachten erst mal nichts machen lässt, der Opel ist noch fahrtüchtig. Er hofft, dass der Täter ermittelt wird oder sich meldet. „Dann werde ich ihm aber schon meine Meinung sagen“, so der junge Mann.

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