Straßenverkehr fordert 3177 Menschenleben

Foto: Julian Stratenschulte/dpa Foto: red

Im Jahr 2017 sind in Deutschland 3177 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr gestorben.

 
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Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren das 29 Getötete oder 0,9 % weniger als im Jahr 2016 (3206 Getötete). Damit erreichte die Zahl der Verkehrstoten den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren. Auch die Zahl der Verletzten ging 2017 gegenüber dem Vorjahr zurück, und zwar um 2,1 Prozent auf rund 388.200 Personen.

Den bislang vorliegenden Zahlen zufolge sank vor allem die Zahl getöteter Autofahrer, auch die Zahl getöteter Fußgänger ging zurück. Dagegen kamen 46 mehr Fahrer von Motorrädern und -rollern ums Leben sowie 30 zusätzliche Fahrer von Lastwagen, Sattelschleppern und anderen Güterkraftfahrzeugen.

Diese Entwicklung zeige, dass es noch viel zu tun gebe in Sachen Verkehrssicherheit, sagte der Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), Siegfried Brockmann. Das gelte unter anderem für die Themen Ablenkung am Steuer durch Smartphones, Unfälle mit abbiegenden Lkws sowie die immer weiter zunehmende PS-Leistung von Motorrädern. „Hier gibt es kein wirklich überzeugendes Konzept“, sagte der Experte.

So viel Unfälle wie noch nie

Die Gesamtzahl der Unfälle erreichte vergangenes Jahr einen Höchststand: Die Polizei nahm rund 2,6 Millionen Unfälle auf, das waren zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor; bei 2,3 Millionen davon entstand Sachschaden, bei 301.200 gab es Tote oder Verletzte.

Die Statistik zeigt große Unterschiede unter den Bundesländern: In Baden-Württemberg, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Thüringen gab es 2017 mehr Verkehrstote als im Vorjahr. In Bremen blieb die Zahl unverändert, in den übrigen Bundesländern sank sie.

Gemessen an der Einwohnerzahl war das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt sowie Niedersachsen am höchsten. Am geringsten war es in den Stadtstaaten sowie Nordrhein-Westfalen, wo auf eine Million Einwohner 25 Getötete kamen.

Höchststand 1970

Anfang der 1950er Jahre starben - BRD und DDR zusammengerechnet - noch knapp 8000 Menschen auf deutschen Straßen. Mitte der 50er Jahre stieg die Zahl auf rund 14.000. Der Höchstwert wurde 1970 mit 21.000 Verkehrstoten erreicht. Seither fällt die Kurve - mit kleinen Ausreißern - dank Gurtpflicht, Helmpflicht, niedrigerer Promille-Grenze und Sicherheitssystemen wie Airbags.

dpa

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