Straßensanierung wird deutlich teurer

Von Thorsten Gütling
Zeit für einen neuen, breiteren Gehsteig in Altenplos. Statt wie geplant durch die Telekom, muss den jetzt die Gemeinde Heinersreuth selbst bauen. 70.000 Euro Mehrkosten bedeutet das. Weitere 30.000 Euro kommen dazu, weil die Bauarbeiten schneller als geplant vonstatten gehen sollen. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die Sanierung der Wasserleitung bei Altenplos und Unterwaiz wird die Gemeinde Heinersreuth teurer zu stehen kommen als geplant. Um rund 200.000 Euro mehr als ursprünglich geplant und rund 100.000 Euro mehr als im Haushalt bereitgestellt, könnten sich die Rechnungen am Ende belaufen. Gemeinde und Ingenieur sprechen von einer Aneinanderreihung unglücklicher Umstände.

 
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Auf 252.000 Euro wurde der Teil, den die Gemeinde Heinersreuth zu bezahlen hat, ursprünglich geschätzt. Deutlich mehr Geld, nämlich 358.000 Euro hatte die Gemeinde bereits für dieses Jahr in den Haushalt eingestellt. Nach Ausschreibung der Bauarbeiten steht aber fest: Der günstigste Anbieter verlangt rund 450.000 Euro. Bürgermeisterin Simone Kirschner (CSU) spricht von "horrenden Mehrkosten" und ist sauer auf Ingenieur Thomas Hahn. Der rechtfertigt sich und bekommt Schützenhilfe von Bauamtsleiter Tomasz Lach. Denn außer einer zehnprozentigen Kostensteigerung aufgrund voller Auftragsbücher, seien andere Preissteigerungen zum Zeitpunkt der Kostenschätzung noch gar nicht absehbar gewesen.

Erstens: 800 statt 250 Quadratmeter Gehsteig

Die größte davon: eine Entscheidung der Telekom. Die habe ursprünglich ein Glasfaserkabel so verlegen wollen, dass der Gehweg hätte aufgerissen werden müssen. Gut für die Gemeinde, denn die will in Altenplos neue Gehsteige haben. Auf diese Weise wäre die Telekom für die Wiederherstellung des Gehwegs zuständig gewesen. Die Gemeinde hätte nur auf einer Fläche von etwa 250 Quadratmetern selbst zahlen müssen. Dann aber habe sich das Unternehmen anders entschieden. Die Kabel sollen jetzt durch einen Tunnel verlegt werden, der unterhalb des alten Gehweges gebuddelt werden soll. Für die Erneuerung der darüber liegenden Gehsteige muss die Gemeinde nun vollständig selbst sorgen. Es geht um insgesamt 800 Quadratmeter Fläche. Die Kostensteigerung: rund 70.000 Euro.

Zweitens: Vollsperrung statt Teilsperrung

Der zweite Grund: Die Bauarbeiten sollen schneller vonstatten gehen als geplant. Statt die Bundesstraße halbseitig zu sperren, soll es eine vier Wochen lange Vollsperrung, vom 25. Juli bis 19. August geben. Statt mit zwei Arbeitskolonnen, wie bei den Bauarbeiten in Heinersreuth, müssten dafür jetzt vier Kolonnen herangezogen werden. "Jetzt ist doppelt soviel Personal nötig. Das hat keiner von uns angesetzt", sagt Bauamtsleiter Tomasz Lach. Dazu kommt: Weil die Auftragsbücher der Baufirmen voll sind, setzen sie von vornherein zehn Prozent höhere Preise an, als noch vor einem Jahr in Heinersreuth.

Lach und Hahn wollen jetzt mit dem Unternehmer sprechen, ob die Bauarbeiten in Unterwaiz oder zumindest die Bezahlung dafür auf das nächste Jahr verschoben werden können. Eine Entscheidung, wie mit der Kostensteigerung umgegangen werden soll, trifft der Heinersreuther Gemeinderat am Dienstag.

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