Schuld sind Biogasanlage in Heinersreuth und ein Lahmer Bauer Um Geld zu sparen: Straße in Lahm verdreckt

Von Thorsten Gütling
Die Straße ziert eine brauen Schlammschicht. Die Spur führt von der Erdaushubdeponie in Lahm bis auf die Bundesstraße 22 bei Oberwaiz. Schuld sind Lkw, die trotz schlechter Witterung noch Erde von der im Bau befindlichen Biogasanlage in Heinersreuth anliefern. Ein Baustopp wäre zu teuer, heißt es. Anwohner fürchten um ihre Sicherheit. Foto: red

Wer nach Lahm fährt, macht sein Auto schmutzig. Nicht nur die Karosserie, auch die Scheibe wird braun. Denn Dreck liegt auf der Straße, und das schon seit Wochen. Jetzt, wo die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, befürchten Anlieger, dass sich die braune Suppe in brauner Glatteis verwandelt. Verantwortlich ist ein Bauer, der in Lahm eine Erdaushubdeponie betreibt. Er sagt, es bestehe keine Gefahr und spricht von Termindruck. Als Investor der Heinersreuther Biogasanlage will er, dass die Erdaushubarbeiten dort nicht des Wetters wegen unterbrochen werden.

 
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Seit Wochen liegt ein brauner Schmierfilm auf der Straße zwischen Eschen und Neustädtlein und Oberwaiz. Seit Wochen, sagt Eckersdorfs Bürgermeisterin Sybille Pichl, bitte sie darum, dass die Verschmutzung beseitigt wird. Bei Polizei, Landratsamt und dem Betreiber sei sie vorstellig geworden. Der eine hätte auf den anderen verwiesen. Jetzt sei sie sauer.

Der Landwirt Helmut Parchent aus Lahm bedauert den Fall. Mehrmals täglich fahre er die Straße mit einem Traktor ab. Daran eine Bürste, die die Straße säubern soll. Denn Parchent weiß, dass er für die Verschmutzung verantwortlich ist. Ihm gehört die Erdaushubdeponie im Ort. Und dort fahren noch immer, obwohl die Witterung es eigentlich nicht mehr zulässt, täglich viele Lastwagen vor. Alle vollgepackt mit Erde, die beim Bau der Biogasanlage in Heinersreuth anfällt.

Parchent ist selbst einer der Investoren der Heinersreuther Anlage. Und die soll noch in diesem Jahr ans Netz gehen.


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Samstagsausgabe (30. November) des Nordbayerischen Kurier.

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