Vor Gericht räumt er unumwunden ein, für einen Porsche ein Klebekennzeichen organisiert zu haben. Aus ästhetischen Gründen - weil das amtliche Nummernschild zu groß gewesen sei. Zudem hätte es den Kühler teilweise verdeckt, dies hätte thermische Probleme verursachen können. Dass er damit gegen Gesetze verstoßen haben soll, sei ihm nie bewusst gewesen: „Wir waren sechs Jahre ohne Beanstandung in Coburg und anderen Städten unterwegs.“
Im April 2013 jedoch, so die Anklage, ist die Polizei in Coburg eingeschritten. Damit begann der Streit. Stoscheks Verteidiger Rainer Brüssow sagt: Die Staatsanwaltschaft habe in dem Fall „jegliches Maß verloren“. Sie habe sich über die Person seines Mandanten profilieren wollen. Entlastende Beweismittel seien ausgeblendet worden. Oberstaatsanwalt Martin Dippold weist die Vorwürfe zurück. Man habe Stoschek viele Möglichkeiten gegeben, zu einer Einigung zu kommen.
Diese Einigung kommt schließlich in der Mittagspause doch noch zustande. Aus einer Geldstrafe von 55 Tagessätzen zu je 30 000 Euro - was sich an den wirtschaftlichen Verhältnissen des Betroffenen orientiert - wurde eine deutlich niedrigere Geldauflage.
Stoschek hat nicht zum ersten Mal für Aufsehen gesorgt: Im Sommer unternahm er mit einem Amphibienfahrzeug eine Tour auf der Regnitz in Bamberg - ohne Erlaubnis der Behörden. Fotos dieses Ausflugs gelangten in die Medien, Stoschek musste ein Bußgeld von 200 Euro zahlen.
Im Frühjahr wurde in Coburg eine bundesweit beachtete Debatte um seinen Großvater und Firmengründer Max Brose geführt: Der Stadtrat beschloss, eine Straße nach dem Unternehmer zu benennen, obwohl Historiker dessen Rolle in der NS-Zeit für umstritten halten. Der Zentralrat der Juden warnte davor, Brose mit einer Straße zu ehren.
Stoschek dagegen sieht seinen Großvater als vollständig rehabilitiert an. 2004 noch hatte der Stadtrat gegen eine Max-Brose-Straße gestimmt, danach flossen von Brose keine Spenden mehr an Coburger Organisationen und Einrichtungen.