Sternplatz: Schluss mit Probebetrieb

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Die Bayreuther wollen ihre Bushaltestelle am Sternplatz erhalten. Eine Umfrage unter den Anwohnern soll Aufschluss darüber geben, über welche Route sie angefahren werden soll. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Das Thema beschäftigt den Stadtrat - und die Anwohner der Innenstadt - regelmäßig alle zwei Jahre. Und zwar seit 1994: Die Anbindung der Innenstadt mit dem Stadtbus über die Haltestelle am Sternplatz. Jetzt soll, nachdem das letzte Stück der Fußgängerzone saniert wird, endgültig der Deckel drauf gemacht werden. Die Stadt befragt aktuell die Anwohner, wie die Linienführung laufen soll.

 
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Zündstoff hat das Thema schon immer, denn: Es gibt einen Grundsatzbeschluss seit 1994, nachdem die Innenstadt - trotz Fußgängerzone - mit Bussen, die über den Sternplatz fahren, an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sein soll. Seitdem gibt es einen Probebetrieb, der seit 2008 regelmäßig und im Schnitt alle zwei Jahre verlängert worden ist. Bei der letzten Verlängerung des Probebetriebs im Frühjahr 2014 um drei Jahre hatte der Bauausschuss des Stadtrats für eine Fortsetzung der Linienführung über die Friedrich- und die Kanzleistraße ausgesprochen.

Letztes Mal die Frage nach den Varianten

Jetzt allerdings stehen - wohl ein letztes Mal - die beiden ursprünglichen Alternativen für die Umwandlung in den Dauerbetrieb an: eine Route über die Ludwigstraße oder eine Route über die bisherige Strecke des Probebetriebs. Vor wenigen Tagen haben das Stadtplanungsamt und das Amt für Städtebauförderung einen Fragebogen an 452 Adressaten verschickt. "Die Anwohner des betroffenen Bereichs und die Eigentümer der Anwesen", sagt Ulrich Meyer zu Helligen, der Leiter des Stadtplanungsamts, auf Anfrage unserer Zeitung. "Es geht darum, einen Beschluss zur künftigen Linienführung vom Stadtrat zu bekommen", sagt Meyer zu Helligen. "Wir gehen deshalb vorbereitend mit der Umfrage an die Anwohner ran."

Alle in der Innenstadt zwischen Friedrichstraße und Maxstraße

Den betroffenen Bereich skizziert Meyer zu Helligen so: Anwohner der Friedrich-, der Kanzlei-, der Ludwig- sowie der Maximilianstraße seien angeschrieben worden. Nach der Festspielzeit sollen der Sternplatz und der Abschnitt der Maximilianstraße bis zur Kanzleistraße als letzter Teil der Sanierung der Fußgängerzone neu gemacht werden. "Das Ziel ist, den Sternplatz dann auch entsprechend der Linienführung neu zu gestalten", sagt Meyer zu Helligen. Denn die Zahl der Busse, die hier fahren, ist durchaus nicht zu verachten: Von Montag bis Freitag fahren täglich 151 Busse in beiden Richtungen auf der Probebetriebsstrecke. "Am Samstag sind es 68, an Sonn- und Feiertagen 30", sagt Meyer zu Helligen. "Die Busse fahren werktags mit je einer Linie im 20-Minuten-Takt stadtauswärts und mit je zwei im 20-Minuten-Takt stadteinwärts. Sie fahren die drei Haltestellen am Sternplatz, in der Kanzleistraße und in der Friedrichstraße an."

Erste Zettel kamen schon zurück

Wie Meyer zu Helligen weiter sagt, habe man die Anwohner gebeten, ihre Umfragebögen bis zum 12. März zurück zu schicken. "Um ein gutes Meinungsbild zu bekommen, hoffen wir auf einen möglichst großen Rücklauf. Die ersten Bögen sind schon zurückgekommen", sagt der Leiter des Stadtplanungsamts. "Eine Tendenz kann man daraus aber noch nicht erkennen."

Stadtwerke: Wir können beides fahren

"Wir könnten beides fahren", sagt Werner Schreiner, der Leiter der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke. Sowohl die Variante Kanzleistraße als auch die Variante Ludwigstraße, die sogar noch der kürzere Weg wäre, wäre "für uns in Ordnung", sagt Schreiner am Montag auf Anfrage unserer Zeitung. "Ursprünglich hatte es ja mal geheißen, die Ludwigstraße wäre die günstigere Variante", sagt Schreiner. "Die Regierung hatte ja auch die Meinung vertreten, dass es, nachdem die Fußgängerzone hoch gefördert worden war, besser wäre, die Fußgängerzone nicht mehr zu befahren" - und die Ludwigstraße zu nutzen. Aber: Auch Schreiner sieht, dass das nicht so einfach wäre. "Mit der Gastronomie, zum Beispiel. Außerdem sind ja auch noch Autos in der Ludwigstraße unterwegs. Für die Einbahnstraße müsste man halt den Linienverkehr befreien."

Wichtige Funktion der Haltestelle

Die Haltestelle am Sternplatz allerdings habe, sagt Schreiner, "eine wichtige Funktion. Gerade für die älteren Leute, weil dort in der Ecke viele Ärzte sind. Aber auch die Geschäftsleute wünschen diese Anbindung."

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