Steht Berufsschule Pegnitz vor dem Aus?

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Gerade im Gießereiwesen genießt die Berufsschule Pegnitz nahezu bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal. Wie es mit dieser Komptenz in Zukunft aussieht, steht noch in den Sternen. Foto: Archiv/
Klaus Trenz Foto: red

Der Berufsschule in Pegnitz droht zum kommenden Schuljahr das Aus. Diese Kurier-Information bestätigt Schulleiter Gerhard Hecht. Mehr dürfe er dazu im Moment nicht sagen. Bei der Regierung und im Landratsamt heißt es dagegen, eine Schließung stehe im Moment nicht zur Debatte.

 
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Schulleiter und Fördervereinsvorsitzender sagen ja, Regierung und Landratsamt sagen: Im Moment nicht aktuell

Bedeckt hält man sich auch zu dem Gerücht, dass in Pegnitz das Staatliche Institut für Fach- und Förderlehrer einziehen soll, das an seinem aktuellen Standort am Geschwister-Scholl-Platz in Bayreuth unter Platzproblemen leidet. Manfred Thümmler, Vorsitzender des Fördervereins der Schule, weiß jedenfalls von diesen Plänen. Und er kann sie nicht nachvollziehen: „Die Pegnitzer Schule genießt einen überragenden Ruf, über die Stadt und über den Landkreis Bayreuth hinaus.“

650 Schüler betroffen

Zudem habe der Standort eine „wesentliche Bedeutung“ für die weltweit aktiven Maschinenbaufirmen in Pegnitz und der Region. Daher sei es wichtig und auch nachvollziehbar gewesen, dass der Landkreis in den vergangenen Jahren rund 4,3 Millionen Euro in die Sanierung der Schule investiert und sie damit zu einem „modernen Kompetenzzentrum“ ausgebaut habe. Jetzt müssten „alle Beteiligten dieses Juwel weiter fördern“. Auch, um die Standortsicherheit für die Einrichtung und ihre 650 Schüler zu gewährleisten.

"Ich muss das so hinnehmen"

Schulleiter Hecht sagt wenig: „Dass ich nicht begeistert bin, können Sie sich denken.“ Die Lage sei „sehr problematisch“, an der Schule selbst liege es jedenfalls nicht. Das Ganze sei Sache der Regierung, „ich muss das so hinnehmen, wie es uns gesagt wird“.

Ministerium: Noch keine Entscheidung

Julia Graf von der Pressestelle des Kultusministeriums bestätigt: Ja, die Gebäude der Fachinstitute in Bayreuth seien zum Teil 50 Jahre alt und wiesen erhebliche Mängel auf. Es sei nun zu klären, ob die sie saniert werden können. Graf: „In diesem Zusammenhang wird geprüft, ob es in Bayreuth oder in der Umgebung Objekte gibt, in denen die Institute gegebenenfalls untergebracht werden können.“ Dabei könne Pegnitz eventuell eine Rolle spielen, eine Entscheidung sei noch nicht getroffen.

Nur erste Gespräche

Ähnlich äußert sich Heike Hampl von der Pressestelle der Regierung. Die Regierung von Oberfranken sei in diese Prüfung eingebunden, sondiere Alternativen in der Region. „so auch in Pegnitz“. Die Verlagerung der Staatsinstitute nach Pegnitz wäre eine Möglichkeit, den Schulstandort Pegnitz langfristig zu stärken, dazu hätten erste Gespräche stattgefunden. Grundsätzlich gelte: „Keine Entscheidung wird über die Köpfe der Beteiligten hinweg getroffen.“ Und: Es gebe im Moment keine Überlegungen, die Berufsschule in Pegnitz zum Schuljahr 2017/2018 zu schließen.

Notfalls "entschlossen kämpfen"

So auch die Sicht des Landratsamtes. Sollten dies ein Thema sein, „würden wir mit der Stadt Pegnitz entschlossen um unseren wichtigen Schulstandort kämpfen“, sagt Landrat Hermann Hübner. Es gehe hier auch um dies künftigen Ausrichtung der landkreiseigenen Berufsfachschule für Hotelmanagement und der Hotelfachschule in Pegnitz. Beide leiden unter erheblichem Schülerrückgang (wir berichteten). Daher gebe es seit längerem Gespräche mit Klemens Brosig, Leiter der Schulabteilung bei der Regierung. Dieser habe darüber informiert, dass eine mögliche Verlagerung der erwähnten Staatsinstitute untersucht wird – „und dabei ist auch das Pegnitzer Schulgebäude wegen der Raumkapazität in Augenschein genommen worden. Ergebnisse sind uns bislang nicht bekannt“, so Hübner.

Raab: Stärken, nicht schwächen

Für Bürgermeister Uwe Raab ist die Berufsschule Pegnitz ein „gewachsener und fest verwurzelter Teil des Bildungs– und Wirtschaftsstandortes Pegnitz“. Sie genieße höchste Anerkennung und sei ein Aushängeschild und wichtiger Partner für die großen Arbeitgeber der metallverarbeitenden Branche. Es könne also nur darum gehen, daran zu arbeiten, wie der Standort Pegnitz gestärkt werden könnte, etwa durch die Ansiedelung eines Metallkompetenzzentrums. Das gelte auch für den Restaurantbereich: „Er ist gleichermaßen unverzichtbar in der Verflechtung mit örtlichen und regionalen Betrieben der Gastronomie und Hotellerie.

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