AOK-Steg in Bad Berneck länger gesperrt

Von Ulrike Sommerer
Über diese Brücke darf in Bad Berneck niemand mehr gehen. Der sogenannte AOK-Steg ist seit Dezember gesperrt. Jetzt soll eine neue Brücke gebaut werden. Foto: Ulrike Sommerer Foto: red

Die Bad Bernecker werden wohl noch mindestens ein Jahr lang einen Umweg in Kauf nehmen müssen, wenn sie von der Eisenleithe oder der Maintalstraße zum Rathaus wollen. Der AOK-Steg wird, das beschloss der Stadtrat nun, neu gebaut. Aber so schnell wird das nichts.

 
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Seit Dezember ist der AOK-Steg, der die Maintalstraße mit dem Rathaus und damit mit der Bahnhofstraße verbindet, gesperrt. Es ist zu gefährlich, ihn zu überqueren. Der Beton bröckelt. Verschwinden - das ist die gute Nachricht für die Anwohner - wird der Steg aber nicht. Der Stadtrat sprach sich jetzt für einen Neubau des Steges aus. Und das geht eben nicht von heute auf morgen. Es muss geplant werden, es muss genehmigt werden, es muss ausgeschrieben werden. Und dann wird erst gebaut. Ein Jahr müsse man alles in allem wohl noch mit der gesperrten Brücke leben müssen.

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Einer, der damit leben muss, ist Hermann Rieß. Er wohnt im Pfarrer-Kneipp-Weg. Für ihn ist der AOK-Steg einfach die kürzeste Verbindung in die Stadt. Im Moment muss er Umwege laufen. Und sagt, dass er noch Glück habe. Schließlich wäre er noch gut zu Fuß. Andere die, vor allem von der Eisenleithe kommend, den Steg als Verbindung nutzen, hätten weit mehr Probleme, viele seien einfach nicht mehr so gut zu Fuß. Da sei dieser Umweg schon schwieriger zu bewältigen. Im April hat Rieß bereits an die Stadt geschrieben, jetzt saß er in der Stadtratssitzung, wollte hören, was die Räte zum Steg sagen und wann der denn fertig werde. Und hat wieder einen Termin beim Bürgermeister vereinbart. Vorher möchte er sich auch nicht weiter zu diesem Thema äußern.

Bürgermeister: Umweg keine Katastrophe

Bürgermeister Jürgen Zinnert versteht, dass die Bad Bernecker möglichst schnell wieder über den AOK-Steg gehen wollen, hält es aber auch nicht für "die große Katastrophe, einen überschaubaren Zeitraum einen Umweg zu gehen":

Eine Alternative zu einem Neubau wäre auch gewesen, die bestehende Brücke zu sanieren. Das kostet weniger, wird aber nicht bezuschusst. Und ein Neubau ist dann eben - neu. Nicht nur Flickschusterei. Die Brücke würde dann barrierefrei gebaut, auch breiter als bisher. Deshalb müsste man die Brücke auch ein bisschen drehen, weil andernfalls eine Garagenzufahrt behindert werden würde. In den veranschlagten Kosten von rund 400000 Euro wäre auch die Sanierung eines Stücks Ufermauer dabei. Auf den Preis allerdings müssten noch die Bau-Nebenkosten gerechnet werden. Die Förderung liegt bei etwa 80 Prozent, bei der Stadt blieben wohl Kosten in Höhe von 150000 Euro, rechneten die Stadträte nach.

Kosten rauf, sonst gibt's kein Geld

Billiger geht nicht, nicht, wenn die Brücke neu gebaut werden soll. Billiger ginge vielleicht, wenn die Brücke kleiner und schmaler gebaut werden soll. Aber dann gibt es wieder keine Förderung, so Geschäftsleiter Christian Hohlweg. Für die Stadträte eine schwierige Situation. Denn eigentlich wollen sie gar keine so große Brücke, der Steg-Charakter gefällt den Räten eigentlich gut. Aber auf Geld aus einem Fördertopf wollen und können die Bad Bernecker auch nicht verzichten. Alexander Popp, stellvertretender Bürgermeister, kritisierte, dass der Stadt als Konsilidierungsgemeinde teure Projekte vorgeschrieben werden, um überhaupt an Geld zu kommen. Man müsse teuer bauen, sonst koste es der Stadt noch mehr, weil ja die Förderung fehle. "Für mich ist das friss-oder-stirb."

Wie die Brücke letztendlich aussehen wird, ist noch nicht klar. Man will hier auch noch Kontakt mit Gestaltern aufnehmen.

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