Startschuss für die Kinderfeuerwehr

Von Brigitte Grüner
Die Materialkoffer für die Brandschutzerziehung der Sechs- bis Zwölfjährigen stehen schon bereit. Kommandant Sven
Zocher (links) und Harald Schmidt freuen sich auf die Gründung der Kinderfeuerwehr. ⋌Foto: Brigitte Grüner Foto: red

Kinder aufgepasst: Wer die Feuerwehr schon immer cool fand und sich für die Aufgaben der Wehren interessiert, darf künftig schon mit sechs Jahren dabei sein. Am Freitag, 23. Juni, trifft sich erstmals die neue Kinderfeuerwehr.

 
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„Wenn Du Feuer und Flamme für Spiel, Spaß und Action bist, dann komm zu uns!“ Mit diesem Motto werben die Feuerwehren für Nachwuchs im Grundschulalter. Extreme Nachwuchssorgen haben momentan nur einzelne Ortswehren, weiß Auerbachs Kommandant Sven Zocher. In der Jugendarbeit sei es oft ein Auf und Ab. Mal komme eine ganze Clique neu dazu, mal habe die Wehr eine Durststrecke.

Schmidt ist der Ansprechpartner

Ziel der neuen Initiative ist es deshalb, die Kinder schon frühzeitig an die Feuerwehr zu binden. „Mit zwölf Jahren haben sich viele schon für ein Hobby entschieden. Deshalb laden wir die Kinder ab sechs Jahren ein“, sagt Harald Schmidt. Der frühere Kommandant ist der Ansprechpartner für die Kinderfeuerwehr. Ein insgesamt achtköpfiges Team ist bereit, sich um die Mädchen und Jungen zu kümmern.

Idee mangels Betreuer verworfen

Die Betreuer kommen teils von der Feuerwehr Auerbach, teils von der Nachbarwehr Nitzlbuch. Besonders die Nitzlbucher Kameraden waren bei der jüngsten Kommandantenversammlung für den Vorschlag einer Kinderfeuerwehr Feuer und Flamme. Die Auerbacher hatten schon vor gut sieben Jahren über die Gründung einer Kinderwehr nachgedacht, die Idee aber mangels Betreuer verworfen.

Team für die Kinderfeuerwehr

„Die Aktiven haben ohnehin viel zu tun, müssen Übungen besuchen und bei Ernstfällen ihren Mann stehen“, so der Kommandant. Auch die Jugendwarte, die sich um den Feuerwehrnachwuchs zwischen 12 und 18 Jahren kümmern, kamen nicht in Frage, da diese Aufgabe schon zeitaufwendig genug ist. Für die Kinderfeuerwehr wurde nun ein Team gebildet, vier Personen kommen jeweils von den Feuerwehren aus Auerbach und Nitzlbuch.

Pädagogisch geschultes Personal

Es sind Frauen und Freundinnen aktiver Feuerwehrleute dabei sowie pädagogisch geschultes Personal in Form von zwei Erzieherinnen und Harald Schmidt. Er hat viel Erfahrung im Umgang mit Kindern, da er sich schon seit Jahren um die Brandschutzerziehung in Kindergärten oder Grundschule kümmert. „Gerade die Drittklässler sind schnell Feuer und Flamme, wenn sie im Rahmen des Lehrplans das Gerätehaus besuchen.“

Thema Brandschutzerziehung

Auch in Kindergärten spricht Schmidt auf Wunsch zum Thema Brandschutzerziehung. Mit der Gründung der Kinderfeuerwehr haben diese Aktionen in Zusammenarbeit mit Schulen oder Kindergärten keinesfalls ausgedient, im Gegenteil. Die Materialkoffer vom Landesfeuerwehrverband lassen sich nämlich hervorragend sowohl bei der Kinderfeuerwehr als auch bei Besuchen in Bildungseinrichtungen nutzen. Es sind Bücher in der Materialkiste sowie einige Telefone, mit denen das Absetzen eines Notrufes geübt werden kann.

Feuerwehrrote Bobby-Cars

Die Kinderwache, ein von den Auerbacher Kameraden gebautes Mini-Gerätehaus, wird Verwendung finden ebenso wie die feuerwehrroten Bobby-Cars oder die Kübelspritze. Für die Kinderfeuerwehr wurde bereits ein eigenes Logo entworfen. Auch auf die Ausstattung haben sich die Betreuer schon geeinigt. Die Mädchen und Jungen bekommen gelbe Warnwesten mit Kapuze und mit dem Logo der Kinderwehr auf dem Rücken.

Alle zwei Wochen

Die Kinderfeuerwehr trifft sich alle zwei Wochen jeweils freitags im Auerbacher Gerätehaus. Die Gruppenstunden dauern von 17 Uhr bis 18.30 Uhr. Ein Wunsch der Beteiligten ist es, dass sich alle Ortswehren am Projekt Kinderfeuerwehr beteiligen und ihren potenziellen Nachwuchs zu den Freitagstreffen schicken. Bei genügend großem Interesse wird die Kinderfeuerwehr in zwei Altersgruppen betreut. Ob dies der Fall sein wird, wissen die Feuerwehrleute selbst erst am 23. Juni. Eine Anmeldung für die erste Gruppenstunde ist nämlich nicht erforderlich. Die Kinder dürfen einfach kommen.