Volker Zickler, Wirt der Stadthalle
Volker Zickler hat 2014 die Gastronomie in der Stadthalle übernommen. Den Zuschlag hat er für fünf Jahre erhalten. Seine Prognose zum Bürgerentscheid ist von der Hoffnung geprägt, dass die Bayreuther für die große Lösung stimmen. Tatsächlich glaubt er, dass sich mehr Menschen als erwartet dafür aussprechen. "Das ist der Eindruck, den meine Frau und ich aus den Gesprächen mit Besuchern der Stadthalle habe." Langsam sagten immer Menschen mehr: „Was soll es anderes sein, als dass man es gescheit macht?“ Typisch Bayreuth, findet Zickler. "Aber es wird ein knapper Sieg, 51 zu 49 Prozent." Die Wahlbeteiligung werde sehr gering sein. "Leider", sagt Zickler. "Ich glaube nicht, dass wir über 30 Prozent kommen.“
Norbert Aas, Historiker
Norbert Aas hat sich beim Bürgerentscheid zur Rotmainhalle "völlig verschätzt". "Da haben sich Leute durchgesetzt, die sich sonst eher frustriert über Politik äußern, obwohl Stadtrat und Marktbeschicker sich einig waren." Dementsprechend vorsichtig ist Aas jetzt mit Prognosen. "Ich fürchte, dass sich wie beim letzten Bürgerentscheid die Knauser und Kulturfremden durchsetzen. Aber ich hoffe, dass die große Lösung durchgeht." Eins steht für ihn fest: "Die Entscheidung wird sehr knapp." Das schreibt er der "Schlangenlinien-Diskussion" im Stadtrat zu, die sich erst um eine sparsame Sanierung, dann um die Maximallösung gedreht habe. "Das hat nicht dazu beigetragen, der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass eine gründliche Sanierung nötig ist und man die Stadthalle für die Kultur braucht." Die Wahlbeteiligung werde etwas höher als beim letzten Mal sein, 30 Prozent.
Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer für Oberfranken
"Ich habe Angst, dass die Abstimmung negativ ausgeht", sagt Zimmer. Gegen die große Lösung. "Ich bin für die Sanierung und den Umbau, so wie die Stadtratsmehrheit sie beschlossen hat." Weil es eine Entscheidung gibt und weil man in Bayreuth jetzt mal anpacken muss. Vielleicht liegt es ja an dem fehlenden Kulturkonzept, dass manche Bayreuther das Projekt kritisch sehen. "Wo will man mit der Stadthalle in zehn, 15 Jahren stehen? Ich suche dringend nach einem Kulturkonzept", sagt der Handwerkskammerpräsident. Und findet es nicht. In Bamberg zum Beispiel werde Kulturmanagement anders betrieben. Und wo wird die Wahlbeteiligung liegen? "Gefühlt unter der der beiden anderen Bürgerentscheide in diesem Jahr." Am 13. März hatten sich nur 27 Prozent der Stimmberechtigten beteiligt. "Die Leute haben es satt", sagt Zimmer. Oder sie sind gar nicht da: Am Sonntag ist Bratwurstgipfel in Pegnitz.