Stadtbusverkehr: Fahrgäste verärgert

Von Sonny Adam
Die Stadtbusse fahren nur noch in eine Richtung, das verlängert die Fahrzeiten erheblich und verärgert viele Bürger. Umsteigemöglichkeiten bestehen nur noch am ZOB und bei der Stadthalle. Oberbürgermeister Henry Schramm versprach Abhilfe zu schaffen.Foto: Sonny Adam Foto: red

Die Busse fahren nur noch in eine Richtung, und sie benötigen für die gleiche Strecke 15 Minuten mehr: Der Stadtbusverkehr verärgert derzeit viele Bürger. Bei der Bürgerversammlung musste sich Oberbürgermeister Henry Schramm heftige Kritik anhören. Schramm gelobte Verbesserung.

 
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Die geänderten Fahrzeiten des Kulmbacher Stadtbusses machen Adolf Jaschke wütend. Bei der Bürgerversammlung versprach Schramm, dass schon in den nächsten Tagen ein Gespräch mit dem Busunternehmen stattfinden werde.

Wegen der Großbaustelle am Zentralparkplatz haben sich die Fahrzeiten des Stadtbusses geändert. Das bringt seit Wochen die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs auf die Palme. Denn die Fahrzeiten haben sich immens verlängert. Schuld ist aber nicht nur die Baustelle, die dafür sorgt, dass der Bus nicht mehr im 30-Minuten-Takt die Strecke schaffen kann, sondern im 45-Minuten-Takt. Im Zuge der Fahrplanumstellung wurde die Fahrrichtung geändert. Früher fuhren die Busse immer in beide Richtungen, die Nutzer konnten auch innerhalb der Strecke umsteigen. Doch jetzt dreht der Stadtbus – bis auf wenige Ausnahmen – seine Schlaufen nur noch in eine Richtung. Damit müssen alle Fahrgäste am ZOB oder an der Stadthalle umsteigen.

Pendelverkehr zwischen ZOB und Stadthalle

Adolf Jaschke, der am Galgenberg wohnt, machte bei der Bürgerversammlung seinen Unmut über die verlängerten Fahrzeiten deutlich. „Ich höre nur Gejammere in den Bussen. Das Problem ist, dass die Busse nur noch in eine Richtung fahren“, so Jaschke. Zudem gäbe es keine Busverbindung von Forstlahm zur Realschule am Morgen, bemängelte der Bürger. Schramm zeigte Verständnis für die Problematik. „Wir müssen reden, ob wir wieder zwei gegenläufige Kreise realisieren können. Wir wollen das ändern. Und wenn es nicht anders geht, dann müssen wir eben einen Pendelverkehr zwischen dem ZOB und der Stadthalle einrichten, auch wenn das was kostet“, so Schramm. Nachdem sich die Beschwerden häufen, werde schon in den nächsten Tagen ein Gespräch mit dem Busunternehmen stattfinden. „Wir arbeiten an einer Lösung, allerdings wird die nicht innerhalb von zwei Wochen umsetzbar sein. Wir müssen auch mit der Regierung reden“, bat Schramm um ein bisschen Geduld.

Bernd Volk aus Petzmannsberg bat darum, den Radweg unter der Priemershofer Brücke zu reinigen. Außerdem monierte er, dass die Mülltonnen oft einen unangenehmen Geruch verbreiten würden. „Vielleicht könnte man die Mülltonnen ein Mal im Jahr ausspritzen lassen“, regte Volk an. Schramm versprach, dieses Anliegen an den Bereich Abfallentsorgung beim Landratsamt Kulmbach weiterzugeben und prüfen zu lassen.

"Kulmbach ist keine AfD-Hochburg"

Bei der Bürgerversammlung war auch die AfD und deren Aktivitäten ein Thema. David Langenberger von den Jusos bat um Stellungnahme des Oberbürgermeisters. Doch Schramm betonte, dass er nicht gegen die Berichterstattung des ZDF vorgegangen sei, auch wenn der Bericht nicht den Tatsachen entspreche und wenn Kulmbach keine AfD-Hochburg sei. „Wir sind froh, dass wir sehr frühzeitig im Hundsanger ein Haus hergerichtet haben für Flüchtlinge. Es kommen viele Menschen, die vor Krieg und Folter geflohen sind. Und wir sind in der Lage zu helfen. In Kulmbach engagieren sich viele Menschen. Das ist sehr wichtig“, so Schramm. „Aber natürlich müssen wir auch wissen, wer in unserem Land ist und wir dürfen unsere Ressourcen nicht für Wirtschaftsflüchtlinge verbrauchen“, sagte Schramm.

Kevin Kutnohorsky von den Kulmbacher Skatern regte einen Lärmschutz bei der Skaterbahn an. Doch dies sei schwierig. „Wenn das Metall weggemacht wird, wird es sicherlich schon ruhiger“, so Schramm. Auch eine Nutzung der Eisbahn sei der Jugend wichtig, sagte Kutnohorsky. „Kann man die Eisbahn nicht mal g’scheid machen, damit die Kühlung endlich funktioniert?“, bat der Jugendliche. Themen bei der Bürgerversammlung waren auch die Parksituation in der Weiherer Straße und das Mähen der Straßenränder.

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