Die Stadt Bayreuth will die Klinik am Standort Herzoghöhe retten. Und macht der DRV Nordbayern deshalb vier Angebote.
1. Wenn die DRV eine neue Klinik auf ihrem Gelände an der Herzoghöhe baut, steht die Verwaltung stramm. Genehmigungen und Bauabwicklung - das wird flutschen, verspricht die Stadt.
2. Seit 2009 arbeitet die Klinik Herzoghöhe mit dem Klinikum Bayreuth zusammen. Im Klinikum sind die Patienten zur Behandlung, an der Herzoghöhe zur Rehabilitation. Bislang arbeiten die beiden Kliniken vor allem in der Krebsbehandlung zusammen.Weitere Bereiche könnten hinzu kommen.
3. Die Lohengrin-Therme ist ein Reha- und Kurzentrum. Die Therme kann also Patienten der Klinik an der Herzoghöhe gut tun. Und: Rund um die Therme befinden sich weitere Reha-Einrichtungen in einem Ärztehaus. Stadt und Stadtwerke sind für die Entwicklung weiterer Angebote offen.
4. Die Stadt bietet der DRV an, andere Standorte zu prüfen, wenn die Herzoghöhe nicht der richtige Ort für einen Klinikneubau sein sollte. Vorstellbar sei ein Neubau im Umfeld von Gesundheitseinrichtungen. Die Therme könnte ein solcher Ort sein. Die Stadtwerke suchen derzeit nach Möglichkeiten, das voll erschlossene, aber seit Jahren brach liegende Umfeld der Therme zu beleben.
Was Bayreuth zu bieten hat:
So steht es in einem Kooperationsangebot, das der Ferienausschuss in der kommenden Woche beschließen soll. Und darin stellt die Stadt Bayreuth ihre Vorteile gegenüber Bischofsgrün heraus.
1. Bayreuth ist besser erreichbar. Das sei vor allem für Patienten der ambulanten Rehabilitation wichtig.
2. Bayreuth hat genügend Platz. Der Standort an der Herzoghöhe ist 80.000 Quadratmeter groß. Genug, um auch für die Zukunft gewappnet zu sein.
3. Bayreuth hat Kompetenz. Wenn nur noch eine Klinik überlebt, werde dort zusätzliches Fachpersonal gebraucht. Bayreuth habe diese Kompetenz schon: das Klinikum Bayreuth als Krankenhaus der maximalen Versorgungsstufe und viele Allgemein- und Fachärzte, zehn medizinische Ausbildungsbetriebe und zahlreiche ambulante Versorger.
4. Bayreuth stellt sich an die Seite der DRV. In der Resolution, die der Ferienausschuss verabschieden soll, wendet sich die Stadt "mit allem Nachdruck" gegen Aussagen des Bundesrechnungshofes, die DRV Nordbayern dürfe ihre Kliniken nur mit eigenen Versicherten belegen. Dadurch würden Vereinbarungen mit anderen Versicherungsträgern ignoriert, sagt die Stadt. Und die beiden Kliniken Herzoghöhe und Bischofsgrün, die jeweils mit mehr als 95 Prozent ausgelastet sind, würden "in einen nicht hinnehmbaren Standortwettbewerb" gedrängt. Ähnlich hatte sich der Vorstandsvorsitzende der DRV Nordbayern, Michael Bischof, bei der Vertreterversammlung des Rentenversicherungsträgers geäußert.
DRV-Nordbayern-Chef Werner Krempl begrüßt das Angebot zur Zusammenarbeit. Überrascht hat es ihn nicht. "Wir hatten vor kurzem ein Treffen mit Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe und haben diese Punkte vorbesprochen."