SpVgg-Vorstand fürchtet um Vereinsexistenz

Von Herbert Steininger
Zwei, die künftig noch enger zusammen arbeiten dürften: Der Weismainer Bauunternehmer und SpVgg-Aufsichtsrat Alois Dechant und der Altstädter Vorstandsvorsitzende Wolfgang Gruber. Foto: Peter Kolb Foto: red

„Es könnte sein, dass der Verein in seiner Existenz bedroht ist“, malt der Vorstandsvorsitzende der SpVgg Oberfranken Bayreuth, Wolfgang Gruber, ein düsteres Bild, was die kommende Saison angeht. Schließlich brechen dem Regionalligisten wegen der Sperrung des Hans-Walter-Wild-Stadions ab Mitte September nicht wenige Einnahmen weg. Diese Problematik ist einer der Punkte, die am Donnerstag ab 19 Uhr bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Becher-Saal diskutiert werden soll.

 
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„Wir haben ja überhaupt keine Gewissheit, ob wir in der Rückrunde noch einmal im Stadion spielen können“, sagt Gruber. „Und der Umstand, dass wir erst im März von der Sperrung erfahren haben, tut ein Übriges. Wir hatten dadurch nur noch wenig Handlungsspielraum bezüglich der Planung der kommenden Spielzeit.“

Gruber spricht von fehlenden Einnahmen, was den Zuschauerzuspruch angeht, von Einbußen in Sachen Bandenwerbung und den sicher weniger werdenden Erträgen aus dem Catering, der Stadionbewirtung. „Wir fürchten da insgesamt einen Ausfall in Höhe eines sechsstelligen Betrages. Man realisiert momentan noch gar nicht, was das für einen Schlag für den Verein bedeutet. Gottseidank gibt es mit Alois Dechant einen Aufsichtsrat, der viel für uns tut.“ Gruber stellt klar: „Unsere Mitglieder werden sich wohl oder übel mit dem Spielort Weismain anfreunden müssen. Auch wenn es einigen schwer fällt.“

Natürlich hat man sich bei den SpVgg-Verantwortlichen auch schon Gedanken über mögliche Ausweichspielfelder gemacht. Gruber wird Alternativen bei der Versammlung vorstellen. „Wir haben eine tragfähige Lösung gefunden“, hüllte sich der Vorstandsvorsitzende aber noch in Schweigen.

Zweiter großer Schwerpunkt bei der Mitgliederversammlung wird die Altstädter Heimat Jakobshöhe sein. „Hier möchten wir mit den Plänen zum Ausbau der Infrastruktur etwas konkreter werden“, spricht Gruber den Um- und Ausbau des alten Vereinsheimes an. Konkrete Pläne hierzu liegen mittlerweile vor.

Vor wichtigen Entscheidungen

Gruber wünscht sich, dass möglichst viele Interessierte den Weg in den Becher-Saal finden. „Wir müssen da wichtige Entscheidungen treffen, für die ich das Votum unserer Mitglieder brauche.“ Zuweilen habe er sich die Sinnfrage gestellt, trug sich sogar mit Rücktrittsgedanken, weil er Desinteresse spürte. „Auch vonseiten der Stadt.“

„Von der Stadionsache einmal abgesehen, läuft es aber momentan im Verein sportlich richtig gut“, freut sich Gruber über ein starkes Nachwuchsleistungszentrum, das im bayerischen Ranking mittlerweile auf dem achten Platz angesiedelt ist und Lauf der Jahre neun Positionen hochgeklettert ist. Die B-Junioren haben noch die Chance, sich über die Relegation für die Bayernliga zu qualifizieren und die C-Junioren haben als Bezirksoberliga-Spitzenreiter beste Chancen auf den direkten Bayernliga-Aufstieg. Nur die A-Junioren verfehlten das Saisonziel Bayernliga-Aufstieg klar. „Das ist die Baustelle, an der wir in der kommenden Saison arbeiten müssen. Bayernliga ist für die U 19 ein unbedingtes Muss.“ Auch die erfreuliche Entwicklung im Jugendbereich und neue Trainingsmöglichkeiten werden Donnerstagabend ein Thema sein.

„Wir haben ein schwieriges Jahr vor uns“, blickt Gruber voraus. Doch die Vorfreude auf ein dann stimmungsvolleres Stadion mit Gegentribüne und Flutlichtanlage in der Saison 2017/18 ist dem Altstädter Vorstandsvorsitzenden auch deutlich anzumerken. „Aber erst müssen wir da durch“, sagt Gruber und hält es mit dem lateinischen Sprichwort „Per aspera ad astra“ (Durch Mühsal gelangt man zu den Sternen.).

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