SpVgg: Selbstvertrauen dank Hinspielsieg

Von Herbert Steininger
Dieser Treffer brachte die Altstädter im Hinspiel auf die Siegerstraße: Dominik Schmitt (rechts) überwand Löwen-Keeper Max Engl zum 3:2, nachdem die Gäste vorher die Bayreuther 2:0-Führung egalisiert hatten. Foto: Archiv/Peter Kolb Foto: red

Ihren vorletzten Auswärtsauftritt in diesem Jahr am Samstag um 14 Uhr im Grünwalder Stadion bei der favorisierten Reserve des TSV 1860 München (5.) bestreitet Regionalligist SpVgg Oberfranken Bayreuth nach dem Derbysieg gegen die SpVgg Bayern Hof mit breiter Brust. Schließlich entschieden die Altstädter (10.) das Hinspiel gegen die kleinen Löwen mit 4:2 für sich.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Dieser Sieg ist zwar schon einige Monate her, doch können wir daraus Selbstvertrauen ziehen“, sagt der Bayreuther Interimstrainer Marc Reinhardt, der mit der Vorstellung seiner Truppe gegen die Saalestädter voll und ganz zufrieden war.

„Der Boden war sehr schwer zu bespielen, was eigentlich eher für Hof als für uns von Vorteil war. Aber die Mannschaft war von der ersten Minute an voll da, hat tollen Einsatz gezeigt und damit das Spiel an sich gerissen“, freut sich der 30-Jährige. „Ein Derbysieg ist natürlich immer schön, in unserer Situation war er außerdem sehr wichtig, weil wir unseren Abstand auf die Gefahrenzone ausbauen konnten.“ Der erste direkte Abstiegsplatz, auf dem derzeit der SV Schalding-Heining steht, ist elf Zähler entfernt, die Relegationsplätze deren sechs.

Vor seinem heutigen Gastgeber hat Reinhardt Respekt: „Wir spielen gegen einen sehr starken Gegner, 1860 gehört nach Unterhaching immerhin zu den besten Teams der Liga.“ Die kleinen Löwen teilen sich mit vier anderen Mannschaften – FC Augsburg II, FC Bayern München II und dem nächsten Altstädter Gastgeber VfR Garching – die Hauptverfolgerrolle des wohl designierten Meisters SpVgg Unterhaching, stehen nur wegen des schwächsten Torverhältnisses dieses Quartetts auf Rang fünf.

„Sie haben eine gute Verteidigung, schießen aber auch wenig Tore“, weiß Reinhardt. Lediglich 19 Gegentore fingen sich die kleinen Löwen ein, ebenso viele wie die Bundesliga-Reserven des FC Augsburg und des Lokalrivalen FC Bayern. 23 erzielte Treffer stehen zu Buche, zehn weniger als die Altstädter. Bester Schütze des Teams von Trainer Daniel Bierofka ist Felix Bachschmid mit fünf Einschüssen. Zum Vergleich: Erfolgreichster Altstädter Angreifer ist Tobias Ulbricht mit acht Toren.

Tobias Weber wieder dabei

„Es wird für uns natürlich wichtig, hinten gut zu stehen und ein Gegentor zu vermeiden“, gibt Reinhardt als Marschroute vor. Hilfreich könnte dabei sein, dass Innenverteidiger Tobias Weber nach abgesessener Rotsperre wieder mit von der Partie ist. „Und nach vorne müssen wir die wenigen Chancen, die sich uns bieten werden, ausnutzen.“

Da schwingt noch die Erinnerung an den letzten Auftritt im Löwenkäfig mit: Am 26. April dieses Jahres gab es ein 0:4. Und die Partie wäre vielleicht anders gelaufen, hätte Sebastian Glasner seine glasklare Chance in der 18. Minute genutzt. Im Gegenzug fingen sich die Altstädter den Rückstand ein, von dem sie sich nicht mehr erholten.

Was das Personal angeht, hat Reinhardt ein Luxusproblem: Denn bis auf den im Aufbautraining befindlichen Simon Ruß hat Reinhardt alle Mann an Bord, kann nach langer Zeit wieder einmal aus dem Vollen schöpfen. Und das stimmt positiv für das anspruchsvolle Restprogramm mit dem heutigen Auftritt, dem Gastspiel in Garching am Samstag darauf und dem Jahresfinale gegen den FC Memmingen am Freitag, 25. November, in Weismain. „Das wird uns richtig fordern, aber wir wollen noch so viele Punkte wie möglich holen, damit wir mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen können“, sagt Reinhardt.

Altstädter spielen mit Trauerflor

Um den zum Wochenanfang verstorbenen ehemaligen Altstädter Präsidenten Heinz Wicklein, der die Geschicke des Vereins zwischen 1998 und 2008 leitete, zu ehren, wird das Team heute mit Trauerflor spielen. „Heinz Wicklein war ein herzensguter Mensch, dem wir viel zu verdanken haben. Er hat den Fußball in Bayreuth zumindest für kurze Zeit wieder auf die nationale Bühne gehoben“, erinnert Geschäftsführer Jörg Neukam an den früheren Vereinsvorsitzenden. Die Höhepunkte in Wickleins Amtszeit waren die Spielzeit in der damals noch drittklassigen Regionalliga Süd 2005/06 sowie die Teilnahme am DFB-Pokal ein Jahr später.

Bilder