SpVgg II bleibt nach 2:1-Sieg Landesligist

Feierstimmung im Altstädter Lager: Ertac Tonka nimmt Kaan Gezer nach seinem Tor zum 1:0 auf Huckepack. Foto: Tobias Mühlsteff Foto: red

Am exakt gleichen Tag, an dem die zweite Garnitur der SpVgg Bayreuth im vergangenen Jahr in der Saisonverlängerung den Aufstieg in die Landesliga Nordost feierte, bejubelten die Altstädter heuer den Klassenerhalt in der Relegation: Nach dem 0:1 im Hinspiel behielt die Regionalliga-Reserve beim bisherigen Ligakollegen FC Vorwärts Röslau wie in der abgelaufenen Saison mit 2:1 die Oberhand und verurteilte das Fuhrmann-Team zum Abstieg.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Dabei war schon alles vorbereitet für eine rauschende Klassenerhalts-Feier nach dem Röslauer Hinspielsieg. Schon ein Unentschieden hätte genügt, um eine Zittersaison noch zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Doch weder die Beine und noch weniger die Köpfe der Vorwärts-Akteure spielten vor großer Kulisse so richtig mit. Ehe sich die Hausherren versahen, hatten sie den Vorsprung aus dem Hinspiel schon verspielt.

Ausgerechnet der Ex-Röslauer Tonka düpierte bereits nach sieben Minuten Smrha und Torwart Blechschmidt. Die jungen, sehr ballsicheren Bayreuther nahmen auch die nächste Einladung der gehemmt und eingeschüchtert wirkenden Platzherren dankend an. Nach einer Ecke kam Peeters fast ungehindert zum Kopfball – und nach zwölf Minuten stand ein 0:2 an der Anzeigetafel.

Die Vorzeichen waren plötzlich ganz andere. Röslau benötigte nun zwei Tore, musste also langsam aus seiner Lethargie erwachen, während sich die Gäste etwas zurückziehen konnten. Es dauerte bis zur 25. Minute, ehe die Hausherren zur ersten Möglichkeit kamen. Nach Benkers feinem Pass scheiterte Kapitän Walther an SpVgg-Keeper Veigl. Der war wenig später auch bei Jankovskys Schuss zur Stelle.

Vertretbare Rote Karte gegen Röslau

In der 39. Minute folgte dann der nächste Genickschlag für die Röslauer. Torwart Blechschmidt kam zu ungestüm aus seinem Kasten und senste weit vor dem Strafraum den Bayreuther Peeters um. Schiedsrichter Meier zückte sofort die Rote Karte. Eine Entscheidung, die später zwar die eine oder andere Diskussion nach sich zog, die aber in Ordnung war.

Eine schon diskussionswürdigere Entscheidung traf nun der Vorwärts-Coach. Für Ersatztorhüter Kießling nahm Fuhrmann seinen Kapitän Walther aus dem Spiel. Den mit 17 Saisontreffern erfolgreichsten Vorwärts-Torschützen. Und das beim Stand von 0:2. Nichtsdestotrotz wäre den Hausherren noch vor der Pause fast der so wichtige Anschlusstreffer gelungen. Der Ex-Hofer Schmidt vertändelte 16 Meter vor dem eigenen Tor den Ball, bügelte seinen Patzer aber wieder aus und blockte Sininiawas Schuss gerade noch ab. Und nur eine Minute später herrschte erneut Alarmstufe Rot im Bayreuther Strafraum, aber wieder wollte der Ball nicht in den Kasten.

Vorwärts ohne zwingende Chancen

In der zweiten Halbzeit musste Röslau alles auf eine Karte setzen. Eigentlich. Die Feldvorteile lagen nun zwar auf Seiten der Hausherren, zwingende Möglichkeiten blieben aber Mangelware. So benötigten sie zum Anschlusstreffer die gütige Mithilfe von SpVgg-Keeper Veigl, der aufreizend lässig den Ball nach vorne spielen wollte und dabei Benker anschoss. Das 1:2 weckte noch einmal Hoffnung im Lager der Hausherren. Die forderten in der 75. Minute vehement einen Elfmeter, als Reutlinger den eingewechselten Neumann im Strafraum attackierte. Der Schiedsrichter lag aber wohl auch hier richtig mit seiner Entscheidung, weiterlaufen zu lassen.

Letztlich waren alle – zu zaghaften – Bemühungen der Hausherren vergebens, den einen noch fehlenden Treffer zum Klassenerhalt zu erzielen. Bezeichnend ein Freistoß in der dreiminütigen Nachspielzeit durch Lima, der den Ball über Freund und Feind hinweg in Richtung Kassenhäuschen drosch. Die Gäste stellten sich zuvor schon bei mehreren erstklassigen Kontermöglichkeiten durch Tonka, Reutlinger und Küfner auch nicht viel geschickter an. Was ihnen am Ende freilich egal sein durfte.

SpVgg II profitiert vom guten Start

„Wir sind natürlich sehr erleichtert“, sagte Bayreuths Trainer Michael Regn. Er wusste, dass seine Mannschaft vom guten Start profitierte. „Wir sind richtig gut ins Spiel reingekommen und haben die ersten zwei Chancen gleich in Tore umgemünzt.“ Besonders die Ecke, die zum 2:0 geführt hat, zauberte ein Lächeln auf das Gesicht von Regn. „Solche Standards haben wir in den letzten Tagen noch geübt.“ Bei aller Freude war der SpVgg-Trainer aber auch ein klein wenig wehmütig. „Mit Röslau ist leider wieder ein oberfränkischer Verein weniger in der Landesliga.“

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt – Knoblauch, Smrha, Tamo, Sturm (63. Neumann), Schmidt (46. Lima), Jankovsky, Benker, Hermann, Siniawa, Walther (38. TW Kießling).

SpVgg Bayreuth II: Veigl – Michaelis, Popp, Schatz (65. Bühl), Gezer, Schmidt, Müller (90. Langlois), Frey, Peeters, Reutlinger, Tonka (85. Küfner).

SR: Meier (DJK Leimitz);

Zuschauer: 700.

Tore: 0:1 Tonka (7.), 0:2 Peeters (12.), 1:2 Benker (70.).

Rote Karte: Blechschmidt (38./Röslau).

Autor

Bilder