Spitzenspiel: Medi Bayreuth in Gießen

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Viel zu besprechen gibt es voraussichtlich für Trainer Raoul Korner (Mitte) und das Medi-Team. In Gießen spricht einiges für eine enge Partie mit vielen taktischen Details. Foto: Peter Kolb Foto: red

Gießen 46ers gegen Medi Bayreuth – wer hätte vor Beginn der Bundesligasaison erwartet, dass diese Begegnung zu den Spitzenspielen des sechsten Spieltages gehören würde? Leugnen lässt es sich nun aber nicht mehr, denn immerhin hat dabei am Samstag um 20.30 Uhr der Tabellensechste den -fünften zu Gast.

 
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Die Nachbarschaft in der Tabelle ist dabei keineswegs die einzige Parallele zwischen beiden Rivalen. „Beide Mannschaften wissen noch nicht ganz genau, wohin die Reise geht“, sagt Medi-Trainer Raoul Korner. „Ähnlich wie wir, hatten auch die Gießener bisher nicht das allerschwerste Programm, und wie wir haben sie das gut gelöst. Man kann also schon sagen, dass beide Mannschaften funktionieren, aber das letzte Qualitätssiegel fehlt noch.“

Beste Leistung bei Niederlage

Drei Siege gelangen dem Team des früheren Nationalspielers Denis Wucherer bereits, und zwar gegen Jena (86:76) und Braunschweig (80:62) sowie zuletzt in Hagen (95:76). Am eindrucksvollsten war allerdings eine Niederlage: Während das 66:78 in Tübingen den bisherigen Tiefpunkt der Formkurve markierte, gab es für die Leistung beim 68:72 gegen Bayern München reichlich Komplimente. Dabei lagen die Gießener bis Mitte des letzten Viertels in Führung, und eine Minute vor Schluss stand es noch unentschieden. „Wer die Münchner an den Rand einer Niederlage bringen kann, muss schon vieles richtig machen“, sagt Korner. „Das beweist Qualität.“ Überrascht ist er davon allerdings nicht: „Wir haben in der Vorbereitung gegen die Gießener verloren und wissen daher um ihre Stärken.“

Auch Teamstruktur und Spielweise vergleichbar

Ähnlichkeiten zwischen seiner eigenen Mannschaft und den Gießenern sieht der Medi-Coach auch im spielerischen Bereich: „Das Kollektiv ist da ähnlich wichtig wie bei uns. Gießen hat ein sehr tief besetztes Team mit zehn oder elf Spielern, die Akzente setzen können. Sicher gibt es auch da Schlüsselspieler, aber nicht nur einen oder zwei, sondern an die fünf. Alle gleichzeitig auszuschalten, wird kaum gehen.“ Neben guter Ballbewegung und Aggressivität beim Offensivrebound zeichne das Spiel der 46ers vor allem ein hohes Tempo aus: „Sie schalten nicht nur schnell und gut um und suchen schnell einen hochprozentigen Abschluss, sondern spielen auch im Halbfeld mit viel Tempo. Dieses Tempo ist das erste, was man ihnen möglichst wegnehmen sollte.“

Das alles spricht für einen abwechslungsreiches Duell, das auch beiden Trainern viele Möglichkeiten der Einflussnahme durch Wechsel oder taktische Veränderungen bietet. „Das ist eine interessante Partie in vielerlei Hinsicht“, bestätigt Korner. Umso wertvoller ist es, dass die Variationsmöglichkeiten des Coaches nicht durch personelle Sorgen eingeschränkt werden. Zu einem vollständig verfügbaren Kader fehlt nur Marius Adler, der sich mit Schmerzen im Wurfarm herum plagt.

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