Bayerns teuerster Spieler kostet 41,5 Millionen
Gleichwohl konnte sich auch der FC Bayern der bedenklichen Entwicklung nicht vollends widersetzen. Mit 41,5 Millionen Euro ist der Franzose Corentin Tolisso der teuerste Einkauf der Bayern-Ligahistorie. Ein Kauf von James Rodriguez wäre womöglich noch teurer geworden. Wohl auch deshalb favorisierten die Bayern ein Leihgeschäft und überweisen nun jährlich rund zehn Millionen an Real Madrid. Diese Ausgabe wird durch die verliehenen Profis Douglas Costa, Serge Gnabry und Renato Sanches mehr als kompensiert.
Mit insgesamt 100 Millionen Euro für neues Personal führen die Münchner die nationale Rangliste an - gefolgt vom Rivalen Borussia Dortmund, der insgesamt 83 Millionen Euro für den Kaderumbau ausgab und sich mit Andrej Jarmolenko (25 Millionen Euro) den zweitteuersten Transfer der aktuellen Wechselperiode leistete. Zudem erwiesen sich die Dortmunder mit Transfererlösen von mindestens über 160 Millionen als Renditekünstler. Dagegen investierten die Augsburger mit nur rund sieben Millionen Euro am wenigsten in den Kader.
Clubbosse fordern: Transfermarkt vor dem Ligastart schließen
In Zeiten rapide steigender Transferkosten und in Zeiten von Spielern, die wie Dembélé mit einem Streik den Wechsel zu ihrem Wunschverein erzwingen wollen oder bei einer Unterschrift auf Ausstiegsklauseln bestehen, werden Verträge immer komplizierter. So einigte sich der RB Leipzig mit dem FC Liverpool bereits in diesem Sommer auf einen Verkauf von Naby Keita, obwohl der Mittelfeldspieler noch ein Jahr bei den Sachsen aktiv sein wird. Schon jetzt zahlen die Reds eine hohe Extrasumme an Leipzig. Hinzu kommt eine 2018 fällige festgeschriebene Ablöse von rund 55 Millionen Euro.
Lauter als in den vergangenen Jahren wurden die Forderungen nach einer Verkürzung der Transferfrist. Dazu trug vor allem der schlagzeilenträchtige Wechsel von Dembélé bei. Viele Führungskräfte aus der Bundesliga wie BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und der Gladbacher Manager Max Eberl sprachen sich dafür aus, den Spielermarkt bereits vor dem Ligastart zu schließen. «Was erzählt man einem Kind, das sich den Namen seines Idols aufs Trikot drucken lässt - und der Spieler kurz danach noch wechselt? Auch die Dauerkarte wird unter falschen Voraussetzungen gekauft. Das ist Betrug am Fan», klagte Eberl bei Sky
Fans haben langsam genug von der Söldnermentalität der Profis
Im knallharten Business sind kleine menschliche Gesten selten geworden. So sorgten die Schwestern Olivia (8) und Emily (11) aus Velbert für Gesprächsstoff. Via «Bild» bat der Vater den BVB, die im Winter mit den Aufschriften Dembélé und Mor versehenen Trikots austauschen zu dürfen, weil beide Spieler den Revierclub verließen. Weltmeister Mario Götze und BVB-Kapitän Marcel Schmelzer reagierten und spendierten neue Trikots.