Neues Gutachten könnte doch noch zur erhofften Hochstufung führen Speichersdorf wird frühestens 2014 Mittelzentrum

Von Sarah Bernhard
 Foto: red

Erst im kommenden Jahr wird das Wirtschaftsministerium nochmals prüfen, ob Speichersdorf zusammen mit Kemnath zum Mittelzentrum wird. Die Begründung des Ministeriums: Kein weiterer Bedarf. Doch Bürgermeister Manfred Porsch (UBV) bleibt zuversichtlich. Denn es soll ein neues Gutachten geben.

 
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„Die Hoffnung ist noch nicht verloren", sagt Manfred Porsch. Der Speichersdorfer Bürgermeister will weiterhin versuchen, seine Gemeinde im Verbund mit der Stadt Kemnath zum Mittelzentrum hochstufen zu lassen. Und das, obwohl das Wirtschaftsministerium diese Forderung bereits Ende vergangenen Jahres abgewiesen hat – und weder Briefe noch Telefonanrufe, der letzte am vergangenen Montag, daran etwas ändern.

Voraussetzung für die Hochstufung wäre eine Änderung des Landesentwicklungsprogrammes Bayern (LEP), das die regionale Entwicklung des Freistaats regelt – und in dem Speichersdorf auch bis auf weiteres nicht als Teil eines Mittelzentrums vorgesehen ist. Denn Doppelmittelzentren, lässt das Ministerium wissen, kämen nur in Betracht, „wenn ansonsten die flächendeckende Versorgung mit zentralörtlichen Einrichtungen nicht sichergestellt wäre". Dazu gehören zum Beispiel Realschule, Krankenhaus oder Amtsgericht. In Kemnath sei das alles vorhanden, sagt das Ministerium. Zudem gebe es bereits genügend Mittelzentren. Kein Bedarf also für ein Mittelzentrum Speichersdorf.

Doch Speichersdorf bekommt noch eine zweite Chance: Weil viele Gemeinden in Bayern gerne hochgestuft würden, will das Wirtschaftsministerium im nächsten Jahr auf Basis eines unabhängigen Gutachtens nochmals überlegen, bei welchen Orten das sinnvoll ist. Ob das eine realistische Chance ist, dazu äußert sich das Ministerium nicht: Dem Ergebnis des Gutachtens könne nicht vorgegriffen werden.

Speichersdorf hatte bei den Verhandlungen mit dem Wirtschaftsministerium außerdem gefordert, den Ausbau der Bahnverbindung Nürnberg-Egern ins LEP aufzunehmen, „samt Modernisierung der Bahnhöfe und Schaffen behindertengerechter und barrierefreier Zugänge und Bahnsteige", sagt Porsch. Hier hat die Gemeinde immerhin einen Teilerfolg erzielt: Zumindest die pauschale Forderung, die Bahninfrastruktur aufzuwerten, sei übernommen worden.


Was Bayreuths Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl zu einem möglichen Mittelzentrum Speichersdorf/Kemnath sagt, lesen Sie in der Donnerstagsausgabe (3. Juli) des Nordbayerischen Kuriers.