Tuningtreffen auf dem Speichersdorfer Flugplatz mit mehr als 600 aufgemotzten und edel gestylten Schmuckstücken Speichersdorf: Chrom, Lack, Pferdestärken

Von Udo Fürst
 Foto: red

Nicht nur für Menschen mit „Benzin im Blut“ war eine Stippvisite zum Rosenthal Airfield am Sonntag ein Pflichttermin. Denn dort drehte sich ausnahmsweise alles einen Tag lang nur um fahrbare Untersätze.

 
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Wo sonst Motorflieger starten und landen, beherrschten mehr als 600 vierrädrige Boliden das Bild. Fein getunt, mächtig aufgemotzt oder edel gestylt stellten Hunderte PS- und Tuningfans ihre wunderschönen Teile zur Schau.

Eingeladen hatte zum dritten Mal die „Car Bro’duction“, ein Club von etwa einem Dutzend Autoveredler, wie sie sich selbst sehen, aus dem Raum Bayreuth-Kulmbach. Die Autoschau auf dem Rollfeld zwischen Speichersdorf und Plössen stand unter dem Motto „Gemeinsam mit Leidenschaft“.

Fast leise zwischen den Schaustücken

„Es geht hier um eure Fahrzeuge und deren Geschichte, nicht um Poser, Burnouts und laute Musik. Philosophieren statt profilieren“, hatten die Organisatoren als Losung ausgegeben. Und so lief die Schau der kleinen und größeren Eitelkeiten richtig gehend gemächlich ab.

Abgesehen von einigen kleinen Gaspedalkitzeleien und dem daraus resultierenden Wummern unter der Motorhaube, was natürlich das Herz eines jeden Autofans höher schlagen lässt, war es fast leise zwischen den Reihen der toll herausgeputzten Schaustücke.

Wie hatte der Veranstalter in seine Einladung geschrieben? „Erlebt ein einzigartiges Miteinander auf einem riesigen Gelände, zwischen Oldtimern, US-Cars, Bikes, aufwendig getunten Showcars, Supersportlern und Lastkraftwagen aller Marken und Baujahre.“ Nun, getunte und aufgepäppelte Autos gab es zuhauf zu bestaunen.Was gänzlich fehlte an diesem Tag, waren Laster und Motorräder.

Blitzblank poliert

Doch die vielen Besucher hatten auch so viel genügend zu bewundern bei ihrem Rundgang durch die blitzblank polierten Reihen. Dass dem so manches Benzingespräch entsprang, war klar. Da ging es um Felgengrößen, Hubraum und Pferdestärken genauso wie um Händler, Kosten und den schnöden Mammon.

Die „Performance on Wheels“ (zu deutsch: Vorstellung auf Rädern“) ist kein klassisches Parkplatztreffen. Es gab keine quietschenden Reifen, keine Rennen und kein Konkurrenzgehabe gemäß dem Motto „Wer hat den stärkeren Motor, die schönsten Felgen, den breitesten Kotflügel?“

Nicht einmal Alkohol wurde ausgeschenkt. „Die Leute müssen ja alle wieder nach Hause fahren“, sagt Chriss vom Orgateam. Damit wollen die Tuner auch den schlechten Ruf der Szene etwas aufpolieren. „Wir wollen mit unserem Treffen zeigen, dass es auch Leute gibt, die was im Hirn haben. Kreative, die gerne an ihren Autos basteln und sich immer wieder was Neues einfallen lassen.“

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