Nach dem Abbruch kann nicht mehr viel schief gehen, sagt der Vorstand Sparkassen-Neubau in Bayreuth: Jetzt kann gebaut werden

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Nach Regen, Frost und anderen Unwägbarkeiten ist jetzt klar: Beim Bau der neuen Sparkassen-Zentrale in Bayreuth kann der Zeitplan eingehalten werden. Offizieller Start der Rohbauarbeiten ist am 16. März, im Dezember kommenden Jahres soll der Neubau am Luitpoldplatz eingeweiht werden.

 
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Sparkassen-Vorstand Wolfgang Münch sagt im Gespräch mit unserer Zeitung, es habe in seinem Leben bislang keine einzige Phase gegeben, in der er so intensiv die Entwicklung des Wetters verfolgt habe wie im Winter 2014/15. Viel Schnee, viel Regen, eine lange Frostperiode – alles wäre schlecht gewesen für die Baustelle der Sparkasse am Luitpoldplatz. Schlecht, weil jeder Tag Stillstand einen extrem straffen Zeitplan ins Wanken gebracht hätte.

An dem Zeitplan jedoch dürfte jetzt nicht mehr gerüttelt werden: „Der 16. März ist der Tag, an dem der Rohbau beginnt. Das ist einer der Meilensteine, die wir uns gesetzt haben“, sagt Münch. Denn in knapp neun Monaten soll der Rohbau stehen, den das Bayreuther Bauunternehmen Pöhner hochziehen wird. „Der Plan ist, im Dezember das Dach drauf und die Fenster drin zu haben. Eine Winterbaustelle, die dicht ist. Das ist das nächste Ziel“, sagt Münch, bei dem in der Sparkasse die Fäden für den Bau zusammenlaufen.

Zwischen dem Beginn der Abbrucharbeiten am 24. September – die Vorbereitungen dafür haben nach der Festspielzeit begonnen – und dem Ziel, am 16. März mit dem Bau beginnen zu können, hätte auch nicht viel schiefgehen dürfen. „Der Abriss war die heißeste Phase“, sagt Münch. Es hätte beispielsweise Probleme geben können bei der Absenkung des Grundwassers. denn das alte Gebäude stand in einer Weißen Wanne, die vor Eindringen des Wassers schützt. Neun Brunnen hat die Sparkasse direkt im Baufeld bohren lassen, „um das Umfeld, das ja zum großen Teil aus dem Jahr 1967 stammt, so wenig wie möglich zu tangieren“ und Kontrolle über das Absenken des Grundwassers zu haben. „Es hat sich herausgestellt, dass wir gar nicht so viele Brunnen gebraucht hätten. Es gab im Umfeld keine Schäden. Alles ist gelaufen, wie es im Vorfeld berechnet worden ist.“

So ging's dahin: Der Abriss der Sparkasse im Zeitraffer

Es gab auch keine Munitions- oder Blindgänger-Funde, die in der Stadtmitte durchaus zu befürchten gewesen seien. Einzige Überraschung: Unter der Bodenplatte war eine Schicht aus Magerbeton, wohl wegen des feuchten Bodens. „Wir hatten mit Erdreich und Gestein gerechnet, der Beton war in keinen Plänen verzeichnet. Die zusätzlichen Kosten von rund 64 000 Euro haben den Puffer aus Einsparungen beim Abriss teilweise wieder aufgefressen“, sagt Münch. Das ändere aber nichts daran, dass die prognostizierte Bausumme von 18,6 Millionen Euro gehalten werden könne.

In den vergangenen Wochen sind die 61 Bohrpfähle – alle rund sieben Meter lang – in die bestehende Bodenplatte gerammt und ausbetoniert worden, auf denen die neue Bodenplatte des Sparkassengebäudes ruhen wird. „Jetzt haben wir eine alte, kaputte Bodenplatte, die seit Montag herausgebrochen wird.“ Stehen bleiben, wenn auch ohne tragende Funktion, werden die bisherigen Kellerwände des alten Sparkassen-Gebäudes.

Seit Beginn der Arbeiten habe es, sagt Münch, keinen Tag Stillstand auf der Baustelle am Luitpoldplatz gegeben. Hätte das Wetter nicht mitgespielt, wäre zum Beispiel ein Betonieren der Bohrpfähle nicht möglich gewesen: „Bis minus fünf Grad war das alles kein Problem, bei einer längeren Frostperiode mit minus zehn oder minus 20 Grad hätten wir keinen Beton geliefert bekommen“ – und man hätte sich vom 16. März als Baubeginn verabschieden können. Einen weiteren Meilenstein, wie Münch es nennt, habe man am 12. und 13. Januar setzen können: Erst kam die wasserrechtliche Genehmigung für den Neubau in der Sparkasse an, am Tag darauf die Baugenehmigung von der Stadt.

Jetzt wird auf das hingearbeitet, was Münch die Punktlandung nennt: Den Eröffnungstermin der Sparkassen-Zentrale im Dezember kommenden Jahres. Die Ausschreibungen und Vergaben laufen, aktuell für Fassade und Stahlbau. „Wir haben ein Dreivierteljahr Vorlauf und sprechen mit den ersten drei, vier Anbietern. Technische Gespräche – damit alles passt“, sagt Münch.

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