Keine Ausnahme
Hans-Dieter Friedrich kennt die Missstände in seiner Heimatgemeinde Hollfeld nur zu gut. Keine abgesenkten Gehsteige, die schwere Eingangstür des Rathauses öffnet nicht automatisch und Behindertenparkplätze sind rar, nennt der Hollfelder VdK-Vorsitzende einige der Probleme, die er bei einer Stadtbegehung entdeckt hat. Hollfeld ist keine Ausnahme. Diese Probleme kennen auch seine Kollegen in Bad Berneck und Creußen, Günter Mayer und Herma Vogel, die gemeinsam mit Rabenstein die Kampagne „Weg mit den Barrieren“ vorgestellt haben. Viele Probleme - und noch mehr betroffene Menschen. Im Landkreis Bayreuth leben 1497 Menschen mit außergewöhnlicher Gehbehinderung. 62 von ihnen können sich nur im Rollstuhl fortbewegen, die anderen sind auf Gehhilfen angewiesen. In der Stadt sind es 947 Menschen mit einer außergewöhnlichen Gehbehinderung, darunter 62 Rollstuhlfahrer, sagt Rabenstein. „Das sind viele Menschen, die noch immer in vielen Bereichen von einer gleichberechtigten Teilnahme ausgeschlossen sind“, betont der Kreisvorsitzende. Ihnen solle die Kampagne in erster Linie helfen. Und ihnen zu ihren Rechten verhelfen, die in der auch von der Bundesregierung unterzeichneten UN-Behindertenrechtskonvention formuliert sind. „In den vergangenen 20 bis 30 Jahren hat sich vieles getan. Wir fangen nicht bei Null an“, sagt Rabenstein. „Aber von einer vollen gleichberechtigten Teilnahme von Menschen mit Behinderung am Leben sind wir noch weit entfernt.“