Der Beifall, der ihr am Ende eines Abends gezollt wurde, war eher von der unauffälligen Art. Im Rauschen des Applauses waren es gewöhnlich die Sänger, die zu ihr herunterblickten und dann klatschten. Allerdings dann auch nur für sie, die gute Fee, die es manchen von ihnen überhaupt erst möglich gemacht hatte, sich im Applaus des Publikums zu baden. Sie selbst blieb den Zuschauern noch immer verborgen. Denn Gabriele Auenmüller war die Frau in Dresden und in Bayreuth, die ihren Job genau dann besonders gut gemacht hatte, wenn man im Parkett davon nichts bemerkt hatte. Sie war die Souffleuse, der die Sänger vertrauen konnten. Weil sie vom Fach war, als Sängerin mit großer Erfahrung an der Oper, die nicht nur Text lieferte, sondern mit ihrer Musikalität die Sänger wirklich stützen konnte.