"So was hab ich noch nicht gesehen"

Symbolfoto: Tobias Köpplinger Foto: red

Weil der Fahrer eines Kleintransporters am Freitagnachmittag mit unsicherer Fahrweise auffiel, wurde er durch eine Streifenbesatzung der PI Eschenbach kontrolliert. Was die Beamten dann sahen, überraschte sie.

 
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Der Fahrzeuglenker, der aufgrund seiner äußerst langsamen Fahrt bereits eine große Fahrzeugschlange hinter sich verursachte, war offenbar mit einigen Verkehrsvorschriften nicht wirklich vertraut. So wiesen seine Vorderreifen kein Profil mehr auf. Von seinen zirka 50 quer in Bayern aufgekauften, gebrauchten Winterreifen, welche er im Ladebereich des Klein - Lkw ohne jegliche Sicherung geladen hatte, besaß keiner die passende Größe, sodass dieser Mangel vor Ort nicht behoben werden konnte.

Bei genauerem Hinsehen offenbarten sich den Beamten weitere gravierende Mängel: So wurde der rechte vordere Kotflügel lediglich von einem dünnen Kabelbinder gehalten, das Vorderlicht fiel fast aus der Fassung. Bereits von außen war ersichtlich, dass der 20 Jahre alte Lkw in den letzten Jahren ein wahrer Schmaus für den Rost gewesen sein muss.

Eine kurze Überprüfung einer amtlich anerkannten Prüfstelle für den Fahrzeugverkehr bestätigte den ersten Eindruck der Polizisten: Der Rahmen war an markanten Stellen komplett durchgerostet, die Bremsfunktionen der Handbremse kaum noch merklich vorhanden und die Spurgelenksköpfe ausgeschlagen.

„So was hab ich noch nicht gesehen“, kommentierte der Kfz-Sachverständige die Situation. Aber damit nicht genug. Der einschlägig vorbelastete Fahrzeugführer, der den Lkw samt Reifen angeblich nach Afrika verschiffen wollte, erwartet nun ein Strafverfahren wegen illegalen Aufenthalts, da er mit dem Reifenhandel einer Erwerbstätigkeit nachging und somit sein Touristenprivileg erlosch.

red

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