Pegnitzer Schulen nutzen private Handys zu Unterrichtszwecken – Jugendschutzfilter für Internetseiten Smartphones nur zur Recherche

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An den Pegnitzer Schulen wird das private Smartphone der Schüler im Unterricht eingesetzt. Foto: dpa Foto: red

Bayerns Schüler sollen künftig ihre privaten Smartphones und Tablets im Unterricht nutzen dürfen, hieß es jetzt aus dem Kultusministerium. Wie ist der Umgang mit digitalen Medien an den Pegnitzer Schulen bislang?

 
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Sammet-Schule: „Das ist eine zwiespältige Sache“, sagt Bernd Zimmermann, Rektor der Christian-Sammet-Schule, „aber die digitalen Medien sind einfach auf dem Vormarsch.“ Man werde auf jeden Fall die digitale Hardware ausbauen müssen. Bisher sei den Schülern die Nutzung ihrer Smartphones bedingt erlaubt – meist mit Hilfe und ausschließlich zu Recherchezwecken.

Laptops sind im Haushalt eingeplant

Insgesamt sei die Sammet-Schule digital gut aufgestellt, so Zimmermann. Es gibt in allen Klassenzimmern Computer, Whiteboards und Beamer, eine Internetrecherche sei also möglich, auch wenn der W-Lan-Zugang stillgelegt ist. Es sei aber in der Überlegung, diesen freizuschalten. Im Gebäude gibt es drei Computerräume. „Der eine gehört dem Computerclub, den wir aber für schulische Zwecke mit nutzen dürfen“, sagt Zimmermann. Insgesamt 60 PC-Plätze stehen so zur Verfügung. Außerdem sei im Haushalt für dieses Jahr die Anschaffung von Laptops und Tablets vorgesehen.

„Das Internet wird im Unterricht in vielen Fächern genutzt, manchmal dort, wo man es gar nicht vermutet“, so der Rektor. Zum Beispiel im Bereich Ernährung und Gesundheit gibt es viele Apps, welche die Schüler nutzen können. Aber auch was Kommunalrecht, den Wirtschaftsbereich, Office und Tabellenkalkulation angeht, ist es sehr hilfreich. „Wesentlicher Aspekt ist aber die Recherche“, sagt Zimmermann. Und die Schüler sollen vor allem in Nutzung und Umgang sensibilisiert werden. Sie sollen erkennen, wie bestimmte Seiten auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden können. Einzelne Seiten sind aber auch gesperrt, ein Jugendschutzfilter verhindert den Zugriff auf Jugend gefährdender Seiten.

Unterschiedliches Datenvolumen

Ein Problem, dass Zimmermann bei der Nutzung von privaten Smartphones im Unterricht sieht, ist eher ein soziales. Zwar hätten die meisten Jugendlichen ein Gerät, aber die Ausstattung sei teilweise sehr unterschiedlich, vor allem was das Datenvolumen angeht.

Realschule: Zu Recherchezwecken – also mit Erlaubnis – ist auch die Nutzung des Smartphones an der Realschule erlaubt, so Rektor Christoph Kasseckert. Er arbeitet mit seinen Schülern gerade an einem Projekt zu 70 Jahren Bayerische Verfassung, da wurden die eigenen Geräte genutzt. „Es ist nur nicht erlaubt, in den Pausen auf ihnen zu spielen oder Nachrichten zu verschicken“, sagt er. Mit Erlaubnis dürfe ein Schüler das Gerät aber nutzen, um beispielsweise im Krankheitsfall daheim anzurufen. „Es liegt ja sowieso in der Aufsichtspflicht der Lehrkraft, ob die Jugendlichen Whatsapp oder Wikipedia benutzen“, sagt Kasseckert. Grundsätzlich sei die Nutzung nur für unterrichtliche Zwecke erlaubt.

Gute digitale Ausstattung

Auch die digitale Ausstattung an der Realschule ist gut, sagt der Rektor. Insgesamt stehen in den drei EDV-Räumen 80 Arbeitsplätze zur Verfügung. Außerdem ist die Schule mit W-Lan ausgestattet, dass in jedem Klassenzimmer eingeschaltet werden kann und jeder Schüler kann sich separat einwählen. „Es gibt aber ein eigenes Schüler-W-Lan, die Lehrer dürfen mehr“, sagt er. Und es gibt zusätzlich 15 Laptops, die flexibel eingesetzt werden können. Ein Jugendschutzfilter schützt auch hier vor dem Zugriff auf bestimmte Seiten. So sind auch einzelne Schlagwörter beispielsweise im Zusammenhang mit dem Dritten Reich gesperrt.

Soziale Probleme sieht Kasseckert bei der Verwendung privater Handys nicht. Er schätzt, dass 95 Prozent seiner Schüler mit diesem Gerät ausgestattet sind. Gymnasium: „Es ist nicht immer das Neueste, aber im Grunde ist die Ausstattung gleich“, sagt er. „Die Nutzung privater Handys ist laut Schulordnung verboten und das wird auch kontrolliert“, sagt Hermann Dembowski, Direktor des Gymnasiums. Momentan liege ihm noch keine offizielle Verordnung des Kultusministeriums zur Nutzung von privaten Smartphones und Tablets vor, deshalb werde er sich dazu auch nicht äußern, betont er. Die digitale Ausstattung am Gymnasium sei gut, es gebe drei Computerräume mit je 34 Arbeitsplätzen, dazu noch 34 Ipads. Nur in Ausnahmen und mit Erlaubnis der Lehrkraft sei die Nutzung von privaten Geräten erlaubt. Im Unterricht werde das Internet in fast allen Fächern, vor allem in den Naturwissenschaften zu Recherchezwecken genutzt. Auch am Gymnasium gibt es einen Jugendschutzfilter. „Wir haben ein eigenes W-Lan“, sagt Dembowski, zu dem aber nur die Lehrer Zugang haben.

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