SEK-Einsatz gegen gefährlichen Kranken

Von Christophe Braun
Foto: dpa Foto: red

Ein 54-Jähriger hat am Freitagmittag gedroht, jeden zu erschießen, der sich ihm näherte. Der Mann befand sich laut Polizei in einem "lebensbedrohlichen Gesundheitszustand" und war dringend auf ärztliche Behandlung angewiesen, wies jedoch jegliche Hilfe ab. Wegen der "ernstzunehmenden Drohungen" des 54-Jährigen alarmierte die Polizei schließlich das Spezialeinsatzkommando (SEK).

 
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"Der Mann war uneinsichtig und hat jedem gedroht, der sich ihm näherte", erklärt Polizeisprecherin Stefanie Püttner auf Nachfrage. Offenbar hatten Zeugen den 54-Jährigen am späten Vormittag in seiner Wohnung in der Breslauer Straße in einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand vorgefunden. Welcher Art sein Zustand genau war, möchte die Polizeisprecherin aus Datenschutzgründen nicht sagen.

Der Mann verweigerte jede Hilfe. "Er wollte auf keinen Fall in ärztliche Behandlung", sagt Püttner. Die Zeugen verständigten schließlich die Polizei. Beim Eintreffen der Beamten drohte der Mann, jeden zu erschießen, der sich ihm näherte. "Wir mussten diese Drohung ernstnehmen", sagt die Polizeisprecherin. Die Einsatzkräfte hätten daraufhin beschlossen, Unterstützung durch das Spezialeinsatzkommando der Polizei (SEK) anzufordern. Am frühen Nachmittag traf ein SEK-Kommando aus Nürnberg - "ein gutes Dutzend" - vor Ort ein.

"Das SEK ist dann in die Wohnung eingedrungen, der Mann hat sich widerstandslos abführen lassen", erklärt die Polizeisprecherin. Mittlerweile sei er ärztlich behandelt worden; sein Zustand sei besser. Beim Einsatz kam niemand zu Schaden.

Medienberichte, wonach es sich bei dem 54-Jährigen um einen ehemaligen Polizisten handelt, kann die Polizeisprecherin am Freitagnachmittag nicht bestätigen. Ob er bewaffnet war und seine Drohungen gegebenenfalls hätte wahrmachen können, ist noch unklar.

Der Vorfall weckt Erinnerungen an einen Fall im Sommer, bei dem ein offenbar verwirrter Mann in Bayreuth auf mehrere Sanitäter und eine Notärztin losgegangen war und diese mit einem Messer teils schwer verletzt hatte.

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