Nach monatelangem Sinkflug in der Wählergunst legte die SPD laut Meinungsforschungsinstitut Emnid gegenüber der Vorwoche um 3 Punkte auf 19 Prozent zu. CDU/CSU bleiben laut der Umfrage für die «Bild am Sonntag» unverändert bei 33 Prozent. Die AfD sackt um zwei Punkte auf 13 Prozent ab. Jeweils einen Zähler verlieren die Linke (10 Prozent) und die FDP (8 Prozent). Die Grünen erreichen erneut 12 Prozent.
Einen neuen Posten bekommt Ex-CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Er soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur und weiterer Medien Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium werden. Auch weitere Namen wurden bekannt, etwa dass die SPD-Abgeordnete Kerstin Griese als Staatssekretärin ins Arbeits- oder SPD-Außenexperte Niels Annen ins Außenministerium gehen sollen. Über Griese berichtete auch die «Rheinische Post».
Im Saarland wurde Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger bei einem Landesparteitag in Dillingen zur Landesparteichefin gewählt - als Nachfolgerin des designierten Außenministers Heiko Maas. In Hamburg soll Finanzsenator Peter Tschentscher Nachfolger von Bürgermeister Olaf Scholz werden, dem Bundesfinanzminister und Vizekanzler in spe.
Die Opposition bringt sich in Stellung. «Wir werden eine harte Opposition sein», sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. AfD-Fraktionschefin Alice Weidel sagte den Zeitungen: «Wir betreiben eine klar konstruktive Parlamentsarbeit.» FDP-Fraktionschef Christian Lindner sagte: «Wir sehen uns nicht als schrille, sondern als smarte Opposition.» Linksfraktionschef Dietmar Bartsch sagte den Funke-Zeitungen: «Als Linke ist es unsere Aufgabe, diese unsoziale Politik zu kritisieren.»
Von allen Seiten prasselten Wünsche auf die neue große Koalition ein. So sagte Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn mit Blick auf die EU-Südländer dem «Tagesspiegel am Sonntag»: «Ich gehe davon aus, dass Scholz nicht als pedantischer Kassenwart auftreten wird.» EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung» hingegen: «Er wird ein echter deutscher Finanzminister sein, der Tradition von Stabilität absolut verpflichtet.» Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, forderte von Scholz in der «Bild»-Zeitung (Samstag) eine echte Reform der Einkommensteuer.
Die designierte Justizministerin Katarina Barley (SPD) kündigte auf einem SPD-Parteitag in Weimar Verbesserungen für Ostdeutschland an. Die designierte Familienministerin Franziska Giffey (SPD) will bei der Integration von Migranten auf Zuwendung und zugleich konsequente Durchsetzung bestehender Regeln setzen, wie sie in der ARD sagte. Der designierte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Hunderttausende AfD-Wähler zurückgewinnen, wie er der Funke-Gruppe (Samstag) sagte. (dpa)