Schüler feiern musikalisch Geburtstag

Von Rainer Unger
Fleißig bereiten sich die Aktiven der Städtischen Musikschule seit Wochen auf das Galakonzert vor.⋌Foto: Rainer Unger Foto: red

Von Klassik über Jazz bis zum Musical: Mit einem großen Galakonzert am morgigen Samstag feiert die  Städtische Musikschule in der Stadthalle ihr 50-jähriges Bestehen.

 
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Emsiges Treiben und auch ein bisschen Nervosität herrschen zur Zeit bei den Aktiven der Städtischen Musikschule. Der Grund dafür: Am morgigen Samstag findet um 19 Uhr in der Dr. Stammberger-Halle das Galakonzert anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtischen Musikschule mit dem Kulmbacher Kammerorchester als Hauptorchester statt. Seit Ostern sind die Musiker fleißig am Proben.

Neues Zuhause: Altes Krankenhaus

„Angefangen hat alles Ende Juli 1966, als der Stadtrat der Errichtung einer Städtischen Singschule zustimmte und als Startkapital 2000 Mark bereitstellte“, erinnert sich Musikschulleiter Harald Streit. Die Leitung übernahm zunächst der inzwischen verstorbene Hans Klerner, der zwei Jahre später von Horst Degelmann abgelöst wurde. Der nebenamtliche Leiter erweiterte die Einrichtung um einen Instrumentalunterricht, Otmar Föhr wurde erster Instrumentallehrer. 1973 wurde die Knabenkapelle, der Vorläufer der Städtischen Jugendkapelle, gegründet. Ein Jahr später zog die Städtische Sing- und Musikschule, wie sie jetzt hieß, in das Alte Krankenhaus ein. Vier Jahre später folgte die Gründung des Kulmbacher Kammerorchesters unter der Leitung von Horst Degelmann.

Eine neue Ära begann am 1. September 1979, als Walter Schleicher als erster hauptamtlicher Musikschulleiter das Amt von Horst Degelmann übernahm. Die Einrichtung hieß ab dem Jahr Städtische Musikschule, erläutert Harald Streit. Nach dem Umzug 1984 ins ehemalige Lyzeum, wo die Schule heute noch untergebracht ist, wurde knappe drei Jahre später der Ballettunterricht mit in die Musikschule integriert. Der Bereich Jazz erfuhr einige Jahre später eine gesteigerte Wertschätzung, Thomas Schimmel gründete die erste Big Band Swing Pink. Unter seiner Leitung fanden die ersten Jazz-Sessions, die bis zum heutigen Tag regelmäßig durchgeführt werden, statt.

Mit dem Kulturpreis ausgezeichnet

Im Jahr 1995 übernahm Streit von Hans Fiedler die Leitung der Städtischen Jugendkapelle, die bald darauf den Kulturpreis des Landkreises erhielt. Diese Auszeichnung nahm 1998, 20 Jahre nach ihrer Gründung und immer noch von Horst Degelmann geführt, das Kulmbacher Kammerorchester entgegen.

Insbesondere durch die Unterstützung der Oberfrankenstiftung konnte im Jahr 2003 die Generalsanierung des denkmalgeschützten Musikschulgebäudes erfolgen. Die Kosten beliefen sich auf rund 590 000 Euro.

Im selben Jahr wurden die Foobirds, Nachfolger von Swing Pink, zum besten Jazzorchester Bayerns und zur zweitbesten Big Band Deutschlands gekürt. „Im Jahr 2005 haben wir zum ersten Mal den Ruckdeschel-Preis verliehen, den wir seither jährlich vergeben“, erzählt Streit. Nachdem Walter Schleicher, mittlerweile Musikschulrektor, 2011 in den Ruhestand verabschiedet wurde, trat Streit seine Nachfolge an.

"Wunderbare Erlebnisse"

Streit freut sich über zahlreiche Auszeichnungen, die die Schüler und verschiedenen Ensembles bisher einheimsen konnten ebenso wie über zahlreiche „wunderbare Konzerterlebnisse“, die sie den Besuchern vermitteln konnten. „Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zu begeistern und ihnen die unterschiedlichsten Instrumente beizubringen. Insgesamt stehen 21 Dozenten bereit, um den über 700 Schülern eine qualitativ hochwertige Ausbildung und eine große musikalische Bandbreite zu vermitteln“, erklärt Streit. Diese Vielfalt soll sich auch beim Galakonzert am Samstag widerspiegeln. Das anspruchsvolle Repertoire reicht dabei von Werken von Antonio Vivaldi und Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen von Erroll Garner und Andrew Lloyd Webber.

Info: Karten gibt es noch in der Tourist-Information, Telefon 0 92 21/9 58 80.

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