Neue Planung für die Umgestaltung des Zentralparkplatzes kostet 369 000 Euro mehr Schöner, luftiger aber viel teurer

Von Sonny Adam
Der Abgang Klostergasse ist mit „Tascheneinschnitten“ versehen: Dadurch bekommt der Imbissbetreiber Bär die Möglichkeit, Bratwürste nach zwei Seiten zu verkaufen. Bislang waren 26 000 Euro für die Betonkonstruktion eingeplant, jetzt kostet die Glas-Stahl-Konstruktion 150 000 Euro. Visualisierung: Planungsbüro Foto: red

Die Umgestaltung des Zentralparkplatzes ist das größte Projekt der vergangenen Jahre. Es soll schön und zukunftsweisend werden. Jetzt legte Architekt Johannes Müller eine überarbeitete Version für die Auf- und Abgänge und die Zufahrt vor. Damit steigen die Kosten des 13,5-Millionen-Projekts schon jetzt um 369 000 Euro.

 
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Bereits bei der Präsentation der Planungen für die Umgestaltung des Zentralparkplatzes monierten Bürger und Stadträte, dass die Gestaltung der Auf- und Abgänge sowie der Zufahrten zu wünschen übrig lasse. Einhellig befürworteten die Räte deshalb eine Überarbeitung der „reinen Betonklötze“. Alles sollte leichter und luftiger, moderner und hochwertiger werden. Jetzt hat der Architekt die Auf- und Abgänge in einer sehr luftigen und modernen Glas-Stahl-Konstruktion beziehungsweise in einer hinterleuchteten Betonkonstruktion gestaltet.

Die größten Veränderungen gegenüber der bisherigen Planung gab es bei den Zu- und Abgängen in der Klostergasse-Grabenstraße. In der neuen Version ist ein Aufzug integriert – bei den bisherigen Planungen war er für die Altstadtpassage vorgeschrieben. Außerdem wird die Behindertentoilette ins Untergeschoss verlagert. Auch die WCs befinden sich dort. Das Gebäude wirke Richtung Parkplatz sehr offen, erläuterte Müller. „Wir haben funktionelle Tascheneinschnitte in das Gebäude eingearbeitet.“ In diese Taschen kann dann eine Sitzbank für die Haltestelle eingearbeitet werden. Auch der Bratwurststand hat ein Lifting bekommen. So kann der Inhaber seine Würstchen gleich nach zwei Seiten verkaufen. Die Mehrkosten allerdings sind immens. Bislang waren für diesen Zugang 26 000 Euro veranschlagt, die Glas-Stahl-Konstruktion kostet dagegen 150 000 Euro.

Die Altstadtpassage ist ebenfalls sehr luftig gestaltet – in Glas-Stahl. Und auch die Tiefgaragenabfahrt in der Sutte bekommt eine neue Leichtigkeit. Aus Brandschutzgründen muss die Rückseite aus Beton sein. Der Rest wird ebenfalls aus Glas und Stahl. Insgesamt kostet die Glas-Stahl-Version 369 000 Euro mehr. Der Eigenanteil der Stadt wird zwischen 125 000 und 147 000 Euro liegen, erklärte Oberbürgermeister Henry Schramm. Er warb für die moderne Glas-Stahl-Variante, um die Akzeptanz des Projektes nicht zu gefährden. „Außerdem ist die erste Submission sehr erfreulich verlaufen“, sagte Schramm. Für die Abbrucharbeiten waren 755 000 Euro veranschlagt, tatsächlich wurde der Auftrag für 494 000 Euro vergeben.

„Die Planung hat sich gelohnt. So bekommt der Platz Charakter. Und das ist wichtig für die Akzeptanz“, freute sich Stefan Schaffranek (WGK). Thomas Nagel (FDP) betonte, dass man mit den verglasten Abgängen den Bürgerwünschen entspreche. Auch Jörg Kunstmann und Michael Pfitzner (CSU) zeigten sich angetan.

Die SPD allerdings nicht. „Wir reden hier über etwas so Fundamentales wie Ein- und Ausgänge. Die ursprüngliche Planung ist kleiner als der jetzige Eigenanteil der Stadt. Da stimmt die Dimension nicht, man muss die ursprüngliche Planung in Frage stellen“; monierte Simon Moritz (SPD). Sechs SPD-Räte entschieden sich wegen der hohen Kosten gegen die Glas-Stahl-Konstruktion, um die Kosten einzuhalten. Lediglich Michael Stübinger war für die Neuplanung.

Henry Schramm: „Wir haben aus der Städtebauförderung mehr bekommen als der gesamte Regierungsbezirk Oberbayern. Das ist schon eine Leistung.“

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