Bei der 20. Auflage des Bernhecker Pferdefestes kommen viele Besucher Schöne Tiere, liebevolle Kutschen

Von Richard Reinl
Beim Pferdefest in Bernheck gab es viele Vierbeiner zu sehen. Foto: Richard Reinl Foto: red

„Respekt, welch tolles Programm die Veldensteiner Pferdefreunde da aufgezogen haben.“ Tausende von Besuchern waren begeistert von der 20. Auflage des Bernhecker Pferdefestes, bei dem die Kaltblutfreunde eine bunte Schau boten mit rund 100 Tieren aller Rassen, spektakulären Vorführungen sowie sehenswerten Kutschen und Bierwagen von acht Brauereien.

 
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Die Wettervorhersage war katastrophal. Sie drohte, die wochenlangen Vorbereitungen der Pferdefreunde zunichtezumachen, waren doch Temperaturen „kälter als zu Weihnachten“, gepaart mit Regen oder Hagel prognostiziert.

Kalt war es zwar und auch der Auftrieb auf der „Brunnhöhe“ wurde noch von einigen kürzeren Graupelschauern begleitet, doch als das Lied „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ von Rudi Carrell aufgelegt wurde, hatte Petrus ein Einsehen. In den folgenden Stunden schien die Sonne und sorgte für ideale Bedingungen bei den Vorführungen.

Temperatur für Tiere ideal

Die Veranstalter um Reinhold Stieg, Günther Lehnes und Thomas Lorenz waren erleichtert, hatten sie doch in den vergangenen 20 Jahren schon mit der gesamten Bandbreite von Schneefall bis 30 Grad Hitze zu kämpfen: „Heute ist es für die Tiere ideal.“

Bürgermeister Karlheinz Escher freute sich, dass die Kaltblutfreunde die lange Tradition dieses Festes fortsetzen wollen. „Die Nachricht, dass mit der 20. Veranstaltung nicht Schluss ist, wie vorher schon einmal überlegt, war die beste der letzten Wochen“. Er bedankte sich, dass die Veldensteiner Pferdefreunde und der Schützenverein Bernheck, der jeweils für die Bewirtung sorgt, alljährlich keine Mühen scheuen, einen der größten Publikumsmagneten in der ganzen Marktgemeinde Plech zu organisieren.

"Dich schickt der Himmel“

Tradition ist auch, Mensch und Tier unter Gottes Segen zu stellen und so nahmen auch diesmal Pater Johannes Nikel aus Neuhaus/Pegnitz und Pfarrer Christoph Weißmann aus Plech im ökumenischen Sinn die Pferdesegnung vor, wobei der evangelische Geistliche diesmal Erinnerungsbändchen mit dem Aufdruck „Dich schickt der Himmel“ verteilte.

Spätestens mit der Vorstellung der einzelnen Gruppen lief Moderator Arthur Ziegler zu großer Form auf, hatte er doch neben viel Informationen stets einen kessen Spruch auf Lager. Als stärkste Abordnungen präsentierte er Claudias Pferderanch aus Menschhof bei Hormersdorf mit 22 und die Lucky Luke Ranch aus Großenohe mit 14 Pferden. Von Veranstalterseite her standen zwar die Kaltblüter im Mittelpunkt, doch deren Zahl nimmt immer mehr ab, weil immer weniger dieser stattlichen Arbeitspferde benötigt werden. So stellten denn auch in Bernheck die Reitpferde das Gros der Tiere, teilweise bis aus dem Knoblauchsland bei Nürnberg oder aus dem Raum Bamberg antransportiert.

Spanische Reitvorführungen

Beim anschließenden mehrstündigen Showprogramm waren unter anderem spanische Reitvorführungen der Gruppe El Montesa aus Mengersdorf, Marco Zweig vom Friesenhof Zweig in Sassanfahrt mit seinem von vier Friesenhengsten gezogenen römischen Streitwagen sowie eine Western-Reitgruppe um Markus Buchner vom Pferdeparadies Saß in Auerbach zu bewundern. Imposant auch die teils vierspännigen Bierwagen von nicht weniger als acht Brauereien aus Schnaittach, Lauf, Hersbruck, Enzendorf, Wolfshöhe, Neuhaus/Pegnitz, Auerbach und Bayreuth.

Bevor das immense Leistungsvermögen der Kaltblüter bei Ziehwettbewerben unter Beweis gestellt wurde, präsentierten mehrere Sammler aus nah und fern liebevoll gepflegte Kutschen, die gerne für Feste aller Art gemietet werden können.

Opas wollen Plüschtier ergattern

Ein buntes Rahmenprogramm mit einem Streichelzoo, Ponyreiten, Kutschfahrten und einer großen Tombola sorgten zusammen mit Vorführungen eines Hufschmieds für Kurzweil bei Jung und Alt. Höhepunkt für die Kleinen war die Plüschparade, bei der Kuscheltiere aller Art aus einer Kutsche in die Menge geworfen wurden. Es dauerte nicht lange, bis eine ganze Heerschar von Kindern und so mancher Opa hinter dem Pferdegespann herliefen, um einen Hund, einen Hasen oder einen Teddy zu ergattern.

Als alles unfallfrei über die Bühne gegangen war, fiel nicht nur Günther Lehnes ein Stein vom Herzen. „Die Vorhersagen waren so schlecht und jetzt lief alles so gut. Da können wir das Fest am Pfingstmontag beim Frühschoppen in aller Ruhe ausklingen lassen.“