Schlusslicht blamiert Tigers

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Im Zweikampf hatten die Bayreuther oft das Nachsehen: Hier verhindert der Schönheider Marco Pronath (links) einen kontrollierten Pass von EHC-Abwehrchef Jozef Potac (rechts). Foto: Peter Mularczyk Foto: red

Der neunte Sieg in Folge war fest eingeplant, doch die Sonntagspartie des EHC Bayreuth endete mit einer Blamage: Die klar favorisierten Tigers ernteten nach dem 3:6 (2:2, 0:2, 1:2) gegen das abgeschlagene Oberliga-Schlusslicht EHV Schönheide völlig zurecht die Pfiffe der eigenen Fans.

 
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Es war erst der vierte Saisonerfolg der Sachsen und der erste Sieg nach zuvor 14 Niederlagen in Folge. „Vielleicht haben wir den Gegner auch etwas unterschätzt“, räumte EHC-Trainer Sergej Waßmiller ein. Doch selbst die schwache Vorstellung seiner Mannschaft hätte für einen Heimsieg reichen können.

Die Bayreuther verloren keineswegs gegen wie aufgedreht spielende Schönheider. Die Spielweise des EHV war einfach gestrickt: Scheibe nach vorne und schnell abschließen. Dazu kam viel Körpereinsatz und ein starker Torwart Florian Neumann. Überraschend kam für die Bayreuther wohl die relativ offensive Taktik der Schönheider, die teilweise den Spielaufbau mit zwei vorgezogenen Stürmern störten.

Chancenverwertung mangelhaft

Doch das bot den Bayreuthern auch Platz für Konter. Gerade zwischen der 13. und 20. Minute erspielten sie sich zahlreiche Torchancen. In dieser Phase zeigten die Tigers, dass sie den Gästen technisch und läuferisch klar überlegen sind.

Großes Manko war die Chancenverwertung. So stand es nicht 4:1 oder 5:1, sondern nur 2:1 – die Treffer fielen in den ersten drei Spielminuten – und am Ende des ersten Drittels sogar nur 2:2. Petr Gulda hatte Friedrich Hartung überrascht. Der Bayreuther Torwart war bei seinem Saisondebüt ein Unsicherheitsfaktor, denn auch der Treffer zum 2:3 (21.) fiel in die Kategorie „haltbar“.

Doch dem 20-Jährigen kann man die Niederlage nicht ankreiden, auch seine Vorderleute präsentierten sich nicht in der Form der vergangenen Wochen. Spätestens als Gulda das 2:4 nachlegte, waren die Tigers verunsichert. Selbst einfache Pässe fanden nicht den Nebenmann, Zweikämpfe wurden nicht angenommen und ein Spielsystem war nur selten zu erkennen, so dass sich die Bayreuther oft in Einzelaktionen verstrickten. Auch in der Abwehr häuften sich die Fehler, vor allem beim ersten Block, der bei vier Gegentreffern auf dem Eis war.

Müde Tigers

„Es war bei meinem Team auch Müdigkeit zu erkennen“, sagte Waßmiller. „So kommt es eben zu Konzentrationsschwächen. Aber dennoch hatten wir genug Chancen, um die Partie zu gewinnen.“ Das Schussverhältnis sprach mit 39:21 deutlich für die Hausherren. Bei zwei Pfosten-Treffern fehlte das Glück, aber oft auch das konsequente Nachsetzen. Abpraller gab es einige, aber nie war ein Bayreuther zur Stelle. Doch es gehört auch zu den Aufgaben eines Trainer das Positive aus einer solchen Niederlage herauszuziehen: „Ich habe viel gesehen, was wir in den Playoffs nicht machen dürfen.“

Tore:1:0 (1.) Kolozvary, 1:1 (2.) Jenka, 2:1 (3.) Geigenmüller, 2:2 (19.) Gulda, 2:3 (21.) Gulda, 2:4 (30.) Vrba, 2:5 (44.) Trolda, 3:5 (50.) Bartosch, 3:6 (60.) Schenkel (5 gegen 6).

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