Markgrafenschule wird Piratenschule: Riesiges Playmobilschiff wird die Attraktion für die Kinder Schiff ahoi im Pausenhof

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Die Markgrafenschule wird Piratenschule. An der Markgrafenschule ist am Dienstagvormittag ein riesiges Playmobilschiff eingeschwebt und hat auf dem neuen Spielplatz festgemacht. Rund dreieinhalb Tonnen schwer, rund zwölf Meter lang und alles zusammen rund 130.000 Euro teuer. Die Kinder können es kaum erwarten, auf dem Schiff herumzutoben. Das Schiff, das Spielplatz für alle sein wird. Für Schulleiter Rudolf Meyer ist es das Tüpfelchen auf dem i. Denn er geht als Kapitän von Bord.

 
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An der Markgrafenschule ist am Dienstag richtig lange Pause. "Hat der Schulleiter ein bisschen früher verordnet", sagt der landschaftsarchitekt Urban Führes aus Zirndorf. "Wir hätten sonst ja ohnehin alle an den Fenster hängen gehabt." Der Grund dafür ist Blau, Rot, Gelb und Braun. Und sieht genau so aus wie das Schiff von Playmobil, mit denen fast jedes Kind irgendwann einmal in seinem Leben spielt. Mit dem Schiff wird künftig nicht nur ein Kind spielen können, sondern es wird Spielplatz für die Kinder der Markgrafenschule und der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) nebenan. Am Dienstag ist das Schiff mit dem Tieflader aus der Nähe von Berlin gebracht und mit einem Autokran aufs Gelände gehoben worden. Mitten hinein in den neuen Spielplatz.

Aus ein bisschen aufhübschen wird ein Piratenschiff

Genau diesen Spielplatz, sagt der Schulleiter Rudolf Meyer im Gespräch mit unserer Zeitung, habe man eigentlich nur ein bisschen aufhübschen wollen. "Die Erzieherin Luise Stiefler aus der SVW hat gesagt, sie will sich darum kümmern und hatte auf ein bisschen Spielzeug gehofft", sagt Meyer. Bei ihrer Recherche stieß sie auf die Stiftung Kinderförderung von Playmobil und die großen, bunten Schiffe. Schnell überzeugte sie den Verwaltungsleiter des Bezirks, Klaus Summerer, an die Stiftung zu schreiben. "Das war im Januar", sagt Meyer. "Im März war Stiftungsvorstand Bernhard Hane mit seinem Kolegen und dem Landschaftsarchitekten schon bei uns." Und jetzt hat das Schiff im Hof festgemacht. An der Stelle, an der einst das Lehrlingsheim der Schule stand. 

Ein Schiff macht fest

Es dauert keine halbe Stunde, bis das Schiff, begleitet vom Applaus der Lehrer und der Kinder auf der derzeit noch geschotterten und von Baumstämmen umrahmten Fläche aufsetzt. "Am Mittwochabend steht das Schiff fix und fertig aufgebaut", sagt Stiftungsvorstand Bernhard Hane. "Das war bei der Entscheidung für den Bau der Schiffe wichtig, dass vor Ort nicht so viel Arbeit geleistet werden muss." Die Masten mit den Segeln, das Steuerrad, Rutsche, Kletterbalken und ein paar andere Details müssen vor Ort noch montiert werden, dann ist das Schiff bereit für die TÜV-Abnahme. Und sofort danach bereit für den Ansturm der kleinen Piraten.

Ein Motto, das die Kinder anzieht

Rund 130.000 Euro wert ist das den Piratenschiffen von Playmobil nachempfundene Spielgerät. "Es gibt sicher günstigere Spielsachen", sagt Hane. "Aber wahrscheinlich auch wenige, die schöner sind." Die Markgrafenschule ist die erste Bildungseinrichtung, die das Spielschiff von der Stiftung bekommt, die von Playmobil-Gründer Horst Brandstätter ins Leben gerufen worden war. "Das erste Schiff haben wir 2009 im Kindergarten in Zirndorf aufgestellt. Das war unser Prototyp", sagt Hane. Das Schiff für die Markgrafenschule ist das achte, das im südbayerischen Raum aufgestellt wird. Die Schiffe, die von der Stiftung Aktivschiffe genannt werden, sollen die Kinder dazu animieren, sich zu bewegen, zu balancieren, zu klettern. "Es wird sicher auch hier nicht lange dauern, bis viele Piratenfeste gefeiert werden. Das ist einfach ein Motto, das die Kinder anzieht", sagt Hane.

Einer der vielen glücklichen Zufälle für Schulleiter Rudolf Meyer

Für Schulleiter Meyer ist das Schiff einer der vielen glücklichen Zufälle in seinem beruflichen Leben, "obwohl weder ich noch der stellvertretende Schulleiter Charly Pensky, der jetzt zusammen mit mir ausschieden wird, viel dazu beigetragen haben, dass es gekommen ist", sagt Meyer. Die Schule hat sich komplett gewandelt in den vergangenen 40 Jahren. Optisch ebenso wie inhaltlich. Aus der Taubstummenanstalt von damals ist die Sprachheilschule geworden. "Keines der Gebäude, die standen, als ich hier angefangen habe, steht noch. Alles ist neu gebaut", sagt Meyer. "Und das Schiff, das ist wirklich das i-Tüpfelchen." Nächste Woche wird es das erste Piratenfest geben. 

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