Wie das Aus in Kronach kam
Er geriet wie berichtet mit der dortigen Tourismuschefin in Clinch, sie forderte mehr modernes Theater und mehr Profis statt Laiendarsteller. Eine Konzeptänderung, die Leistner nicht mittrug. Dann habe man noch die Leistungen der Stadtverwaltung für die Festspiele in die Bilanz eingerechnet und dann behauptet, diese trügen sich finanziell nicht. Ein abgekartetes Spiel, so Leistner. Aber: „Mehr will ich dazu nicht mehr sagen“, ergänzte er später im Kurier-Gespräch.
Eintritt: im Schnitt 18 Euro
In Pegnitz kalkulieren die Festspiel-Macher mit 6000 Besuchern während der fünf- bis sechswöchigen Festspielzeit. Diese sollte, sagte Uwe Vogel am besten am letzten Tag des dreitägigen Marktplatzfestes beginnen, an einem Sonntag also, „an dem eh schon Menschen in der Stadt sind“. Der durchschnittliche Eintrittspreis soll 18 Euro betragen – 20 Euro für Erwachsene, 14 Euro ermäßigt. Die Kommune geht mit 20.000 Euro in Vorleistung. Um das Ganze ins Laufen zu bringen. Schließlich muss erst einmal investiert werden. Etwa 50.000 Euro in die Tribünen und die technische Ausstattung. Vogel und Leistner sind überzeugt: Dieses Geld kann Ende 2017 zurückgezahlt werden.
Von der Suche nach Sponsoren
Doch zuerst müssen die Festspiel-Organisatoren noch 30.000 Euro an Sponsorengeldern auftreiben, so will es eine Auflage des Stadtrats. Daniel Leistner ist zuversichtlich: „Es gibt Interessenten, darunter auch große Firmen, die sich für das hiesige Kulturleben engagieren möchten“. Was Leistner auch sagt: Klappt all das nicht, bringt die erste Saison wirklich ein Minus, dann wird es nicht weitergehen.
6000 Euro für professionelles Marketing
Und Bürgermeister Uwe Raab: „Wir geben letztlich erst einmal 6000 Euro für ein professionelles Marketing aus.“ Alles andere werde sich weisen. Denn: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ Das finanzielle Risiko für die Kommune sei jedenfalls sehr überschaubar, auch wenn noch niemand wisse, „ob das Ganze auch funktioniert“.
Das Parken: Nicht nur Anliegerin Iris Bertelmann wollte Uwe Vogels Aussage, es werde kein echtes Parkproblem geben, so recht Glauben schenken. Vogel sprach von einem Parkleitsystem, das die auswärtigen Besucher zu den drei Parkflächen am Dänischen Bettenlager, am Wiesweiher und neben Euronics führen soll. Bei Bedarf sei auch ein Shuttle-Service vorgesehen., Wobei Daniel Leistner überzeugt ist, dass viele Besucher fußläufig den „schönen Aufgang zum Schlossberg nutzen werden“.
Das Parken verbieten
Verbotsschílder sollen ein Parken vor Privateinfahrten an der Auffahrt zum Schlossberg ausschließen, eventuell setze man auch Helfer ein, die Autofahrer in die richtigen Bahnen lenken, sagte Uwe Vogel. Nicht nur Bertelmann ist sich sicher: „Viele werden dennoch versuchen, oben zu parken.“
Der Biergarten: Betreiber Frank Ambrasat sieht sein in den vergangenen beiden Jahren entwickeltes Konzept über den Haufen geworfen. Das besagt, die Festwiese zu nutzen, auch Schulklassen und Gruppen zu bewirten, die ihr Essen selbst organisieren. Jetzt falle die Wiese für mehrere Wochen weg, er können nicht vernünftig kalkulieren. Weil ihm niemand garantieren könne, wie viele Festspiel-Besucher tatsächlich seinen Biergarten aufsuchen, wie viel Ware er also einkaufen muss, wie viel Personal er benötige.
Mit Biergarten auch werben
Das konnten Vogel und Leistner nicht ganz nachvollziehen: „Wir brauchen den Biergarten, wir wollen ihn auch ausdrücklich in die Werbung einbeziehen.“ Und Leistner: „Die Biergartenwirte in Kronach haben immer von den Festspielen profitiert.“ Das wollte Ambrasat so nicht akzeptieren: „Ich war heuer selbst dort und habe mir ein Bild gemacht, das waren zehn Wirte binnen 20 Jahren.“ Das, so Leistner, lag aber nicht am schlechten Umsatz während der Festspiele, sondern „an Problemen mit der Stadt als Verpächter“.