Radverkehrskonzept: Viel befahrene Route in Bahnhofstraße wird markiert Radwege in Bayreuth: Rot macht's sicher

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Die Markierung aufzubringen, ist aufwendig: Viel Handarbeit ist nötig. Foto: Eric Waha Foto: red

Rad fahren in Bayreuth soll sicherer werden. Deshalb werden in den kommenden sechs Jahren insgesamt 17 Hauptradrouten und ein Innenstadtradring in Bayreuth geschaffen. Auf zwei Hauptrouten laufen aktuell die Arbeiten, darunter eine besonders wichtige: die von der Innenstadt in Richtung Hohe Warte.

 
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Der Geruch ist durchdringend. Die rote Farbe, die der Markiertrupp des Stadtbauhofs auf die Bahnhofstraße aufträgt, riecht beißend. Und es ist Handarbeit, die hier geleistet werden muss. Kein Aufsprühen mit Maschinen. Millimeterarbeit mit Abklebeband und Farbroller. Einer klebt ab und zieht dann das Band wieder ab, einer sorgt dafür, dass die richtige Menge der dickflüssigen Farbe auf den vorbehandelten Asphalt kommt, einer verteilt die Farbe gleichmäßig mit der Rolle. Sehr sorgfältig und Bahn für Bahn, damit keine Wellen entstehen, die das Radfahren unangenehm machen würden.

"Arbeitsteilung ist das, was wir hier machen"; sagt Lothar Ziegler, der stellvertretende Leiter des Stadtbauhofs, im Gespräch mit unserer Zeitung. "Das Tiefbauamt sorgt dafür, dass die weißen Streifen als Dauermarkierung aufgebracht werden, wir kümmern uns um die Rot-Markierung auf den vorgezeichneten Wegen." Das Rot, das die Radwege schon farblich deutlich sichtbar macht, ist eine Spezialfarbe. "Man muss die Strecken mit Haftmittel vorbehandeln, damit die Farbe auch vernünftig hält." Die Farbe enthält ähnlich wie die weiße Dauermarkierung laut Ziegler Asphalt-Anteile, die dafür sorgen, dass ein rauer Belag entsteht. "Damit die Radfahrer auch bei Feuchtigkeit nicht rutschen." Ziegler sagt, die Markierung halte auch wesentlich länger als die normale Markierung, die bei Ausbesserungsarbeiten aufgesprüht wird: "Fünf bis sechs Jahre sollten drin sein. Die normale Farbe hält zwei bis drei Jahre."

Ziegler sagt, er habe am Donnerstagabend die Strecke hinauf Richtung Hohe Warte selber als Radfahrer ausprobiert. "Ich fahre viel mit dem Rad. Und das hat sich auch ohne die rote Farbe schon ganz anders fahren lassen. Ein wesentlich sichereres Gefühl. Sowohl rauf als auch runter. Ich denke, das ist eine deutliche Verbesserung für die Radfahrer in Bayreuth."

Ulrich Meyer zu Helligen, der Leiter des Stadtplanungsamtes, ist eng mit dem Radverkehrskonzepot betraut, dessen Umsetzung der Stadtrat 2014 beschlossen hat. Vor wenigen Wochen wurden den Stadträten noch einmal Detailpläne für die ersten Radverkehrsprojekte vorgestellt. Danach wird jetzt Stück für Stück umgesetzt, was beschlossene Sache ist. Sechs Jahre, sagt Meyer zu Helligen, hat die Stadt jetzt Zeit. "Ich gehe davon aus, dass die ersten Hauptrouten bis Ende des Jahres komplett fertig sind", sagt Meyer zu Helligen. "Eine klare Abgrenzung mit Radwegen und Schutzstreifen, damit Rad fahren sicher wird und die Führung auf den Straßen für die Radler klar ist."

Der Radweg Richtung Hohe Warte ist schon weit gediehen: Die Markierung bis zur Kreuzung der Bahnhofstraße und der Goethestraße ist nahezu abgeschlossen, an der neuen Fahrradstraße, die parallel zur Straße bis zur Kreuzung der Hofer Straße führt, wird gearbeitet. "Hier können die Radfahrer künftig in beiden Richtungen fahren. Bislang war das auch für Radfahrer Einbahnstraße", sagt Meyer zu Helligen. Gut vorwärts kommen die Arbeiten nach den Worten Meyer zu Helligens auch auf der zweiten Route Richtung Saas. Ebenfalls eine wichtige Route, weil hier auch viele Studenten mit dem Rad unterwegs zu den Wohnheimen sind.

Pro Jahr sind 300.000 Euro eingeplant für Bau- und Markierungsarbeiten. "Insgesamt sind in den kommenden sechs Jahren zwei Millionen Euro für das Projekt veranschlagt."    

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